Berlin: Einbruch in Stasi Museum

2. Dezember 2019 · Kulturpolitik

Im Haus 1 auf dem ehemaligen Gelände der Berliner Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR befindet sich heute ein Stasi-Museum. Einbrecher stahlen dort einen „Vaterländischen Verdienstorden in Gold“, einen „Karl-Marx-Orden“, einen „Lenin-Orden“ sowie den Orden „Held der Sowjetunion“, außerdem Goldschmuck: Trauringe, Ringe mit Steinen und Perlen, eine Uhr und ein Armband. Wer seinerzeit in der DDR den Vaterländischen Verdienstorden in Gold verliehen bekam, erhielt ab 1973 zugleich eine Prämie von 10.000 Mark der DDR. Beim heutigen Weltmarktpreis von 44 Euro für 1 Gramm Gold mag der materielle Wert solcher Orden deutlich geringer sein, doch die Beute hat einen „hohen musealen Wert“ und womöglich auch einen recht hohen Sammlerwert: 2017 wurde z.B. aus dem Nachlass des DDR-Devisenbeschaffers Alexander Schalck-Golodkowski dessen Karl-Marx-Orden für 8.000 Euro versteigert. Ein Teil des Diebesguts besteht allerdings nicht aus Originalen, sondern aus Nachbildungen von Orden. Erst wenn fest steht, wie viele Originale gestohlen wurden, kann die genaue Höhe des Schadens taxiert werden. Die jetzt geraubten Stücke stammen ursprünglich aus dem Besitz des MfS. Was an Schmuckstücken nach der Wende 1990 nicht an die ursprünglichen Eigentümer zurück gegeben werden konnte, ging dann in das Eigentum des Bundesamtes für Vermögensfragen über, das diese Teile dem Stasi-Museum als Dauerleihgabe überließ.


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