Corona-Krise: BBK informiert über Hilfsmaßnahmen

21. März 2020 · Kulturpolitik

Nicht jede Schauspielerin hat einen gut dotierten Vertrag für eine Fernsehserie, sondern ist auf die Abendgage eines kleinen Boulevardtheaters angewiesen, und manch ein bildender Künstler muss auf sein Honorar verzichten, weil sein Malkurs in der Volkshochschule wegen der Coronavirus-Krise nun ausfällt oder die Performance in einer Galerie abgesagt werden musste. Wie sehr der Kulturbetrieb in den EU-Ländern durch Schließungen und Sperrstunden wirtschaftlich leidet, wird man erst in einigen Monaten genauer wissen. Der Lobbyverband BBK München und Oberbayern e.V. empfiehlt daher, solche Einnahmeeinbußen umgehend der Künstlersozialkasse KSK zu melden (damit die Beiträge herabgesetzt werden können). Download Formular: https://www.kuenstlersozialkasse.de/fileadmin/Dokumente/Mediencenter_K%C3%BCnstler_Publizisten/Vordrucke_und_Formulare/Aenderung_Arbeitseinkommen.pdf Außerdem rät der BBK dazu, „abgesagte und ausgefallene Lesungen und Auftritte mit Datum, Zeit- und Gehaltsangaben sowie Veranstalter (privatwirtschaftlich oder teilweise/komplett öffentliche Hand) zu dokumentieren“ und bei der Gewerkschaft ver.di zu melden, um eine „Unterstützung von Kulturschaffenden durch öffentliche Hand, Verwerter, Verwertungsgesellschaften…“ begründen zu können. Speziell in München setzt sich der lokale BBK dafür ein, „dass ausbezahlte Förderungen bereits begonnener, aber noch nicht abgeschlossener Projekte nicht zurück gezahlt werden müssen. Des Weiteren sollen Honorare für Leistungen ausbezahlt werden, die bereits erbracht wurden, auch wenn die Leistung nicht öffentlich gemacht werden kann, beispielsweise in Form einer Ausstellung.“ Dies ist nach den Vereinbarungen zwischen der Bundesregierung und den Ländern „im Rahmen einer Einzelfallprüfung nach dem öffentlichen Haushalts- und Zuwendungsrecht möglich“, d. h. ein Kulturamt oder eine Landesstiftung kann unter den jetzigen Umständen einer Notstandssituation von „Rückforderungen für bereits zur Projektdurchführung verausgabter Fördermittel“ absehen. Darüber hinaus fordert der Deutsche Kulturrat die Einrichtung eines Notfallfonds.
Weitere Infos: https://www.kulturrat.de/presse/pressemitteilung/nothilfe-fuer-den-kulturbereich-bundesregierung-startet-erste-hilfsmassnahmen-wegen-coronavirus/

Dazu in Band 139 erschienen:


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