Deutscher Werkbund: Streit um Berliner Siedlungsprojekt

15. Oktober 2018 · Kulturpolitik

1907 wurde der Deutsche Werkbund e.V. gegründet. Mit-Initiatoren waren u.a. der Architekt Hermann Muthesius und der Designer Henry van de Velde. Satzungszweck des Vereins war und ist die „Veredelung der gewerblichen Arbeit im Zusammenwirken von Kunst, Industrie und Handwerk“, mithin um eine technisch wie ästhetisch hochwertige Produktion von Gegenständen und Errichtungen von Gebäuden. In Berlin-Charlottenburg soll demnächst „ein urbanes, sozial und funktional gemischtes Quartier zum Wohnen und Arbeiten von herausragender gestalterischer Qualität entstehen“, eine Werkbundstadt nach dem Vorbild der Siedlungen, die man in den 1920er und 1930er Jahren in Stuttgart, Dresden, Prag, Wien und anderen Städten anlegte. 30 Gebäude mit 1.000 Mietwohnungen sind für die neue Berliner Mustersiedlung auf dem Gelände eines ehemaligen Öltanklagers vorgesehen; knapp ein Drittel unterliegt der Berliner Mietpreisbindung. 32 Architekten arbeiteten ein Jahr lang gemeinsam und honorarfrei an den Plänen, doch dann kam es zum Streit mit den Investoren wegen einer Überarbeitung der Pläne und darüber, wer letztlich mit der Umsetzung der Entwürfe beauftragt wird: die Investoren schlugen zusätzlich noch ein bislang unbeteiligtes Architekturbüro vor. Der Werkbund besteht jedoch darauf, den Zuschlag nur von ihm „gewählten Vertretern“ aus dem Kreis der Architekten zu geben, und zieht verärgert einen Rückzug aus dem Projekt in Erwägung. Dazu findet am 30. Oktober 2018 ein Mitgliederforum statt.

Dazu in Band 132 erschienen:


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