Documenta: Fachwissenschaftliches Begleitteam steht fest

1. August 2022 · Kulturpolitik

Das Land Hessen und die Stadt Kassel sind Gesellschafter der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Nach den Antisemitismus-Vorwürfen gegen die documenta richten sie nun ein fachwissenschaftliches Begleitteam ein. „Sieben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit herausragender wissenschaftlicher Expertise in den Bereichen Antisemitismus, Perspektiven aus globalen Kontexten und Postkolonialismus, Kunst sowie Verfassungsrecht werden die documenta in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten“. Den Vorsitz übt Prof. Dr. Nicole Deitelhoff aus, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts „Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (HSFK) und geschäftsführende Sprecherin des „Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ). Dem Gremium gehören an; Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Prof. Dr. Julia Bernstein, Professorin für Diskriminierung und Inklusion in der Einwanderungsgesellschaft am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences, Marina Chernivsky, Psychologin und Verhaltenswissenschaftlerin; Gründerin und Geschäftsführerin der Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt OFEK e.V. sowie Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment in Trägerschaft der ZWST., Prof. Peter Jelavich, PhD, Professor of History an der Johns Hopkins University; Prof. Dr. Christoph Möllers, Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und Experte in Verfassungsrecht, sowie Prof. Dr. Facil Tesfaye, Juniorprofessor an der School of Modern Languages and Cultures, Universität Hong Kong & visiting fellow an der EHESS (Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales) Paris. „Laut Gesellschafter sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zuständig für die erste Bestandsaufnahme der Abläufe, Strukturen und Rezeptionen rund um die «documenta fifteen». Sie sollen Empfehlungen für die Aufarbeitung geben und erörtern, welche Aspekte einer vertieften wissenschaftlichen Analyse bedürfen“, erläutert fie „Jüdische Allgemeine“. Es können aber auch noch weitere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an Sachverständige hinzu gezogen werden. Der Vorsitzende des Documenta-Aufsichtsrats, Kassels OB Christian Geselle, erklärte: „Wir erwarten, dass unter Berücksichtigung der grundrechtlich geschützten Kunstfreiheit Hinweisen auf mögliche antisemitische Bildsprache und Beförderung von israel-bezogenem Antisemitismus nachgegangen wird“. Die Gesellschafter kündigten ausdrücklich an, „die künstlerische Freiheit werde durch den Einsatz des Gremiums nicht gefährdet“.

Dazu in Band 283 erschienen:


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