documenta fifteen: Steyerl und Mendel ziehen sich zurück

9. Juli 2022 · Kulturpolitik

Wegen des Antisemitismus-Skandals forderte die Medienkünstlerin Hito Steyerl die Documenta-Leitung auf, ihren Beitrag zu der Ausstellung abzubauen. Steyerl begründete ihren Rückzug mit dem Worten: “Ich habe kein Vertrauen in die Fähigkeit der Organisation, Komplexität zu vermitteln und zu übersetzen. Dies bezieht sich auf die wiederholte Weigerung, eine nachhaltige und strukturell verankerte inklusive Debatte rund um die Ausstellung zu ermöglichen, sowie auf die faktische Weigerung, Vermittlung zu akzeptieren.“ Nicht nur Hito Steyerl kündigte die Beteiligung auf: auch Meron Mendel, Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, will nicht länger Berater der d 15 sein. Eigentlich sollte Mendel als Berater mithelfen, „weitere Kunstwerke der Ausstellung auf etwaige antisemitische Inhalte“ zu „überprüfen“. Doch „nachdem die Generaldirektorin weder geeignete Rahmenbedingungen geschaffen noch ein angemessenes Tempo an den Tag gelegt habe“, kündigte auch Meron Mendel seinen Rückzug an. Der Bayerische Rundfunk reportierte, sein Rücktritt sei „ausschlaggebend“ für die Entscheidung Steyerls kurz danach gewesen. Zu der passiven Haltung der d 15-Leitung meinte Mendel: „Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier auf Zeit gespielt werden sollte, bis die documenta fifteen vorüber ist“.

Dazu in Band 251 erschienen:


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