Dokolo und documenta 14 - eine Ergänzung

22. August 2017 · Museen & Institutionen

Ohne Sponsoren kommt kaum eine große Kunstausstellung aus. Zu den ideell wichtigsten Förderern der diesjährigen documenta gehört Sindika Dokolo. Der afrikanische Geschäftsmann und Kunstsammler unterstützte über seine Stiftung die Beiträge der afrikanischen documenta14-Künstler. 1972 in Zaire geborene, aufgewachsen in Belgien und Frankreich, lebt Dokolo heute in Angola. In der Hauptstadt Luanda gründete er 2006 die Angola Triennale und betreibt dort ein Kunstzentrum. Sein Beitrag zur documenta 14 umfasste laut Aussage der Geschäftsführin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, Annette Kulenkampf „eine Beteiligung von 20.000 Euro für jeden der 17 Künstler“. Sie betont weiter: „Die Produktionskosten der einzelnen Kunstwerke war (sic!) in allen 17 Fällen wesentlich höher als die Fördersumme der Stiftung.“ Eigentlich sind es ja nur 16 Künstler, wieso spricht die documenta von 17? „We are also including curator Igo Diarra and La Medina´s installation“ in der documenta Halle, erklärt Bomi Odufunade, Beraterin der Foundation Dokolo. In der gemeinsamen Vereinbarung zwischen Dokolo und documenta 14 ist auch eine Kooperation zwischen der Stiftung in Luanda und der documenta 14 festgehalten. Im Frühjahr 2018 möchte Dokolo „die documenta nach Angola“ bringen, wie er bei einem Rundgang in Kassel im Gespräch erklärte. In diesem Zusammenhang fordert Frau Kulenkampff, Geschäftsführin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH, die Nennung eines Vertragspassus: “The name of this exhibition can be in relation to documenta 14, but it should not be namend ´documenta´ or ´documenta14´“ – mit Spannung warten wir also auf die Formulierung für die geplante Veranstaltung. Auf der Internetseite der Stiftung Sindika Dokolo wird es so angekündigt: „Adam Szymczyk, artistic director of documenta 14, and Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, curator-at-Large of the exhibition, will organize an exhibition in Luanda, Angola, with my foundation. The artists of documenta 14 will be invited to participate in the Luanda event.“ Ebenfalls im nächsten Jahr wird übrigens ein weiteres Projekt von Dokolo eröffnen: das „europäische Headquarter“ der Dokolo-Stiftung in Porto (Portugal). Seit Jahren recherchiere er historische, aus Angola gestohlene Kunstwerke, die er zu fairen Bedingungen zurückkaufe, erzählte Dokolo. Eine Auswahl daraus will er in dem geplanten portugiesischen Kunstzentrum zeigen, gefolgt von Ausstellungen zeitgenössischer afrikanischer Kunst. SBV


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