Dresden: Symposion "Aufregung, Eklat, Toleranz. Wertedebatten über Kunst und Bildung".
Am 13. und 14. November 2020 richtet der riesa efau in der Motorenhalle Dresden das Symposium “Aufregung, Eklat, Toleranz. Wertedebatten über Kunst und Bildung” aus. Das Symposion findet real statt, einige Tagungsbeiträge werden auf der Website frei zugänglich sein. Falls die aktuelle Pandemie-Entwicklung eine vollständige Verlagerung ins Virtuelle erfordert, sind die Organisatoren darauf vorbereitet. Zwei Panels beschäftigen sich mit „Kunst, Kultur, Bildung in politischen Zwickmühlen“ und mit „Einladen, Ausladen, Ignorieren? – Wie frei ist die Kunst heute?“ Ansatzpunkte für eine solche Diskussion gibt es genug: Als Walid Raad den Kunstpreis der Stadt Aachen erhalten sollte, zog sich die Stadt Aachen aus der Preisvergabe zurück, weil der designierte Preisträger Sympathien für die anti-israelische Boykottbewegung BDS bekundet haben soll. In Leipzig wurde der Maler Axel Krause aus einer Ausstellung ausjuriert wegen seiner Nähe zu rechtspopulistischen Kreisen, und in Hamburg wurde ebenfalls die Kabarettistin Lisa Eckhart von einer Lesung wieder ausgeladen. Nun tritt Lisa Eckhart auf der Bühne als eine Kunstfigur auf, die nicht unbedingt mit ihrer realen Person identisch ist, und daher auf der Theaterbühne etwas äußert und dabei verbale Tabuverletzungen begeht, was nicht unbedingt auch die private Meinung der Künstlerin sein muss. Ebenso stellt sich bei Axel Krause für die Kunstwissenschaft die grundsätzliche Frage, ob zur Bewertung eines künstlerisches Werks auch außerkünstlerische Kriterien heran gezogen werden können, etwa die private Lebensführung eines Malers oder seine politischen Ansichten und Betätigungen, und ob das Werk dann dadurch diskreditiert wird oder nicht. Anmeldung zum Symposion unter https://riesa-efau.de/gesellschaft-gestalten/gesellschaft-kunst-politik/kurs/2020/11/13/symposium-aufregung-eklat-toleranz-wertedebatten-ueber-kunst-und-bildung-3665/
Dazu in Band 205 erschienen:
