Elmgreen und Dragset kuratieren Istanbul Biennale
Dass Künstler große Ausstellungen kuratieren, ist nicht neu: Schon der Documenta-Gründer Arnold Bode (1900-1977) war Maler, Zeichner und Hochschullehrer, der an 1948 an der Neugründung der Kasseler Kunstakademie beteiligt war. Die bekannten Ausstellungsmacher der 1980er waren zwar zumeist Kunsthistoriker wie Christos Joachimides, aber in Zeiten von interdisziplinären Querverbindungen zwischen Kunst und anderen Fachbereichen kommen auch andere Berufe zum Zuge: der bekannte Kurator Hans-Ulrich Obrist z.B. studierte Ökonomie und Politik, bevor er sih der Kunst zuwandte. Nachdem 2016 das Kollektiv DIS die Berlin-Biennale kuratieren und der Künstler Christian Jankowski die Züricher Manifesta, wunderte es niemanden, dass nun auch für die Istanbul Biennale 2017 zwei Künstler als Kuratoren berufen wurden, nämlich das Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset. Die beiden arbeiten seit 1995 zusammen und gewannen 2002 in Berlin den Preis der Nationalgalerie für junge Kunst. 2009 bespielten sie den dänischen und den Nordischen Pavillon auf der Venedig-Biennale. Zu ihren Programm-Vorstellungen für die kommende Istanbul Biennale erklärten Elmgreen und Dragset, angesichts einer Zunahme nationalistischer Tendenzen als Reaktion auf de globale geopolitische Situation sei es in diesen Tagen wichtig, „eine Biennale zu kuratieren, die auf kollaborativer Praxis und Prozessen basiert“. www.bienal.iksv.org