Facebook: erneuter Streit um Zensur

3. August 2018 · Kulturpolitik

Der Flämische Fremdenverkehrsverband Toerisme Vlaanderen, der für das aktuelle Barock-Jahr in Flandern mit Aktmotiven von Rubens wirbt, beklagte sich über Facebook: „Künstlerische Zensur verfolgt Peter Paul Rubens weiterhin“. 15 belgische Museen schlossen sich dem Protest an, weil Facebook Postings von kunsthistorischen Abbildungen mit nackten Figuren löschte. Peter de Wilde, Geschäftsführer des Tourismusverbandes, meint dazu: „Es kann doch nicht so schwer sein, kulturelles Erbe von bloßer Nacktheit zu unterscheiden“. Aber genau das scheint eine Algorithmen-Programm offensichtlich nicht zu können, obwohl Facebook nach ähnlichen Protesten in der jüngsten Vergangenheit seine Gemeinschaftsstandards zu unbekleideten Figuren in Motiven der Kunstgeschichte inzwischen abänderte und auch jetzt erneut versprach, den „Ansatz zu Nacktheit in Gemälden bei Werbung auf Facebook überprüfen“. Dass ein Rubens-Akt zensiert wird, Facebook-Chef Mark Zuckerberg hingegen notorischen Holocaust-Leugnern ihre Tiraden weiterhin ungefiltert durchgehen lassen will, wie er in einem Interview erklärte, halten manche Beobachter indessen für reichlich widersprüchlich. In Deutschland werden allerdings auch solche Postings gesperrt, weil hier die Leugnung des Holocaust verboten ist und Facebook sich an die nationale Gesetzgebung hält.


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