Freyburger Jahn-Museum wird saniert

9. Januar 2019 · Museen & Institutionen

Dem Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn ging es mit der Einführung des Turnens als Volkssport 1807 nicht nur um eine bloße Leibesertüchtigung zur Gesundheitsvorsorge im beginnenden Industriezeitalter, sondern auch um körperliche Fitness im Kampf gegen die napoleonische Besetzung. Die von ihm konzipierte „Deutsche Turnkunst“ war mithin von Anfang an ideologisch an die Nationalbewegung des 19. Jh. angebunden. Jahns Wohnhaus in Freyburg (Unstrut) wurde 1936 in ein Museum umgewandelt, das jetzt umfassend saniert und erweitert wird. Die Räume für Dauer- und Sonderausstellungen werden erneuert, ebenso die Garderobe und die Sanitäranlagen. Mit der Renovierung erhält das Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum auch eine inhaltliche Neu-Konzeption „Einen großen Stellenwert soll die Rezeptionsgeschichte erhalten, die Frage, wie vergangene Generationen sowie gesellschaftliche wie politische Systeme das Leben und Wirken Jahns gesehen haben“, schreibt das „Naumburger Tageblatt“ und zitiert die Museumschefin Manuela Dietz: „Jedes System im 19. und 20. Jahrhundert hatte eine ganz eigene, teils konträre Sicht auf Jahn gehabt. Das hat natürlich Auswirkungen darauf, wie die Menschen heute über ihn denken. Dahinter beziehungsweise darüber liegt ein wichtiges Thema: Wie funktioniert kollektives Erinnern?“ Um diese Neukonzeption kümmert sich ein wissenschaftlicher Beirat, dendie Jahn-Gesellschaft gemeinsam mit dem Museumsverband Sachsen-Anhalt berufen hat. 2022 soll die Generalsanierung abgeschlossen sein. http://www.jahn-museum.de/


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