Goethe-Medaille für Osman Kavala, Li Yuan und David Van Reybrouck

Osman Kavala, Unternehmer und Menschenrechtsaktivist, sitzt seit 2017 wegen seiner angeblichen Rolle bei regierungskritischen Protesten in der Türkei im Gefängnis. Nun wurde ihm die Goethe-Medaille „für sein Engagement im Kulturbereich“ verliehen.
Kavala hatte 2002 die Organisation Anadolu Kültür gegündet. Sie unterstützte Projekte wie das Diyarbakır Arts Center und initiierte den Kunstraum Depo in Istanbul, deren Aktivitäten die Menschenrechte, Kunst und Kultur stärken, was allerdings unter Erdogan im Laufe der Jahre immer schwieriger geworden ist: ein türkisches Gericht sprach Kavala des Umsturzversuches im Zusammenhang mit den Gezi-Protesten schuldig, die 2013 als Protest gegen ein lokales Bauprojekt im Zentrum Istanbuls begannen und sich zu landesweiten Protesten gegen die Regierung ausweiteten. Osman Kavala wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.
Auch die chinesische Sprachwissenschafterin Li Yuan und der belgische Autor David Van Reybrouck werden mit dem offiziellen Ehrenzeichen der Bundesrepublik gewürdigt. Li Yuan wird für ihre Einsatz für Deutsch als Fremdsprache in China geehrt. Bei Van Reybrouck verwies das Goethe-Institut auf seine Bücher über Südafrika, den Kongo oder Indonesien . Er mache Perspektiven sichtbar, die von der westlich dominierten Geschichtsschreibung oftmals wenig beachtet würden.
Dazu in Band 267 erschienen: