Köln: Schwarze Lade

21. September 2020 · Aktionen & Projekte

Im September 1981 war Boris Nieslony zusammen mit Heidemarie von Wedel, Carola Rieß, Ulrich Bernhardt, Hermann Pitz und Florian Kleinefenn Initiator einer „Offenen Arbeitssituation“ im Künstlerhaus Stuttgart („Das Konzil“) und später im Mai 1982 im „Kleinen Ausstellungsraum“ im Künstlerhaus Hamburg-Eimsbüttel. An diesen beiden Treffen von 70 Performern und anderen „Kunstarbeitern“ nahm auch „Kunstforum-Autor“ Jürgen Raap teil. Was dabei an Performance-Relikten und Fundstücken, an Traktaten, Manifesten, Projektvorschlägen und anderen Materialien zusammen kam, bildet den Grundstock einer „Schwarzen Lade“, die Nieslony bis heute rund 40 Jahre lang als Performance-Archiv betreut. Hier werden künstlerische Forschungsvorhaben und Laborsituationen, aktionistische Exkursionen und interaktionistisch-kommunikative Projekte dokumentiert: Thomas F. Fischer und ich organisierten 1981 vom Stuttgarter Künstlerhaus aus eine Pilgerfahrt zum Stau auf der Autobahn bei Kirchheim-Teck; Nieslony unternahm anderntags vom Stuttgarter Fernsehturm aus pataphysische Flugversuche mit einem Stoff-Frosch namens „Professor Cappy“, und an einer der täglichen Plenums-Diskussionen um 18 Uhr nahm einmal auch als Gast Joseph Beuys teil, der sich uns salopp mit „Hallo, ich bin der Joseph“ vorstellte. Boris Nieslony verstand dieses Sammlungs- und Archivierungsprojekt mit einem ironischen Verweis auf die biblische Bundeslade immer ein „als Werkzeug, als Instrument der Forschung und Erkenntnis, als Wissenslager und Vermittlungsbörse im freien Zugang“. Bei freiem Eintritt ist diese „Schwarze Lade“ nun vom 19. September bis zum 8. November 2020 in der Kölner Kunst- und Museumsbibliothek zugänglich. https://museenkoeln.de

Dazu in Band 91 erschienen:


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