Lebensatem/Dresden

21. Februar 2015 · Aktionen & Projekte

Im Februar 1945 war Dresden die noch letzte intakte Garnisonsstadt im Hinterland der immer näher rückenden Ostfront. Die Industriebetriebe waren fast vollständig auf die Rüstungsproduktion umgestellt worden, und die Aufklärungsabteilung der US Army registrierte für diesen Monat „mindestens 110“ Fabriken, die eben wegen dieser Rüstungsproduktion vor allem für die Flächenbombardements der britischen Luftwaffe „legitime militärische“ Ziele darstellten. Vier große Angriffswellen im Februar 1945 führten zu verheerenden Zerstörungen im gesamten Stadtgebiet, u.u. stürzte auch die Frauenkirche ein. Über die Zahl der zivilen Toten schwanken die Angaben; eine Historikerkommission spricht in ihrem Bericht aus dem Jahr 2010 von 22.000 bis 25.000 Toten. Das „Area bombing“ der britischen Royal Air Force war wegen der hohen Zahl der zivilen Opfer schließlich selbst den amerikanischen Verbündeten nicht mehr geheuer, und die US-Militärführung drängte daher bei den Briten auf eine Änderung der Taktik. Zum 70. Jahrestag dieser infernalischen Luftangriffe schuf der amerikanische Künstler Stuart Williams eine Lichtinstallation „Lebensatem/Dresden“. Am Turm der berühmten Trinitatis-Kathedrale lässt er bis zum 27. März 2015 „durch aufsteigende und abfallende Lichtwellen“ einen optischen Effekt entstehen, der dem Betrachter den Eindruck suggeriert, die historische Kirche würde „atmen“. Ein ähnliches Projekt hatte Williams bereits 2012 in Dresdens Partnerstadt Columbus realisiert. www.stuartwilliamsart.com.


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