Manifesta 13 in Marseille: für ein stärkeres Zusammenkommen

20. Januar 2020 · Biennalen

In diesem Jahr findet die Manifesta erstmals in Frankreich statt, und zwar vom 7. Juni bis zum 1. Dezember 2020 in Marseille und dessen Umland, der Region Sud. Für das Programm verantwortlich ist ein kuratorisches Team, bestehend aus Alya Sebti, Direktorin der Berliner ifa-Galerie, Katerina Chuchalina, Chefkuratorin der V-A-C Foundation in Moskau und Venedig, und Stefan Kalmár, Direktor des ICA in London. „Marseille ist geprägt von endlosem Transit. Es ist ein kontinuierlicher Ort der Ankunft und des Aufbruchs, der Raum für Flucht und Zuflucht bietet. Zugleich ist Marseille der Inbegriff von Widerstand und bietet seit jeher einzigartige Momente produktiver Spannung.“ Unter dem Titel „Traits d’union.s“ fragt die Manifesta 13, wie wir „nicht nur koexistieren“ können, sondern dazu in der Lage wären, „tatsächlich zusammen“ zu kommen und „neue solidarische Bindungen“ zu schaffen? Die Manifesta arbeitet dabei eng mit dem Musée Cantini, dem Centre de la Vieille Charité, dem Musée Grobet-Labadié, dem Musée d’Histoire Naturelle, dem Musée des Beaux- Arts, dem Musée d’Histoire de Marseille und dem Conservatoire National à Rayonnement Régional de Marseille zusammen. Anlaufstelle und Knotenpunkt ist „Espace Manifesta 13“ auf dem Boulevard La Canebière. Das begleitende Bildungs- und Vermittlungsprogramm „Le Tiers“ hat einen eigenen Sitz in der 57 rue Bernard du Bois, Belsunce – Marseille. Als „inspirierendes Werkzeug“ für die künstlerischen Beiträge dient ein „Grand Puzzle“, das der niederländische Architekt Winy Maas als 1.200 Seiten umfassende Forschungsstudie über Marseille und sein Umland vorgelegt hat. „Die Ergebnisse umfassen Analysen der Stadt durch Interviews und räumliche Daten und darauf aufbauend Vorschläge für mögliche städtische Interventionen. Die Studie soll kontextualisiert, analysiert und verfeinert werden, um den Marseillais als Werkzeug zu dienen, um sich mögliche Zukünfte für ihre Stadt vorzustellen.“ Seit 1996 wird die Manifesta als Wander-Biennale alle zwei Jahre an wechselnden Orten ausgerichtet. Träger ist die International Foundation Manifesta. Sie hat ihren Sitz in Amsterdam und wird bis heute von ihrer Gründerin, der niederländischen Kunsthistorikerin Hedwig Fijen, geleitet. Entstanden ist die Veranstaltungsreihe aus der Atmosphäre nach dem Ende des Kalten Krieges in den 1990er Jahren und der Aufnahme neuer Mitglieder in die Europäische Union, was bis heute eben auch neue Herausforderungen für die europäische Integration bedeutet: der Ansatz, eine Plattform für den Dialog zwischen Kunst und Gesellschaft zu schaffen, indem „sie positive soziale Veränderungen in Europa durch zeitgenössische Kultur in einem kontinuierlichen Dialog mit der sozialen Sphäre eines bestimmten Ortes untersucht und katalysiert“, ist auch 2020 noch in höchsten Maße aktuell. Weitere Infos: https://manifesta13.org

Dazu in Band 255 erschienen:


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