München: Ilit Azoulay in der Villa Stuck
Bis zum 02. März zeigt das Museum Villa Stuck die Einzelausstellung „Ilit Azoulay. Stopover”.
Die Ausstellung ist auf Einladung des Museums entstanden und ist ein eigens für das Interimsquartier des Museums Villa Stuck VS entwickelten Kunstprojekt, das auf die Geschichte der Villa Stuck und des neuen Ortes zu reagiert. Beide Häuser wurden in den gleichen Jahren erbaut. Azoulay Fotoarbeiten bleiben dabei nicht beim zweidimensionalen Bild, sondern sie baut Werke mit physischer Präsenz im Raum, manchmal auch mit Sound, „die eine ebenso sinnliche wie intellektuelle Wirkung entfalten. Ihre Vorgehensweise ähnelt zunächst jener einer Archäologin bei einer Ausgrabung. Mit ihrer Kamera legt sie Spuren der Vergangenheit offen und findet Fragmente aus verschiedenen Zeitschichten, die scheinbar für alle sichtbar und doch verborgen sind”, wird die Ausstellung angekündigt. Für die Villa Stuck konzentriert die Künstlerin sich auf die Pension Patria und die Biografie ihrer Inhaberin Hildegard Musch. Als ledige 30-Jährige gründete diese 1932 ein sogenanntes Fremdenheim, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Unter dem NS-Regime diente die Unterkunft dann als Zwischenstopp für enteignete jüdische Personen. Azoulay die Geschichte von Hildegard Musch durch ein selbst geschriebenes Interview, das sie mit der Shoah-Überlebenden Eve Slatner gedreht hat und schafft so eine dokumentarisch-fiktionale Geschichte. www.villastuck.de