Paris: Institut Giacometti mit rekonstruiertem Atelier
Die Rue Hippolyte-Maindron im 14. Arrondissement von Paris: hier hatte Max Ernst zeitweilig sein Atelier, und auch Alberto Giacometti (1901-1966), der hier 1926 einen 23 qm großen Raum anmietete, ihn zusammen mit seinem Bruder Diego als Atelier nutzte. Obwohl er es sich 1960 leisten konnte, ein Haus und für seine Frau Annette, sein Modell Caroline und seinen Bruder Diego Wohnungen zu kaufen, behielt er dieses kleine Studio bis zu seinem Tod. Viele Künstler lebten bis in die 1970er Jahre im Montparnasse-Viertel und den angrenzenden Quartiers, die sich dann jedoch städtebaulich stark veränderten – heute erinnert in der Rue Hippolyte-Maindron nicht mehr allzuviel an die einstige Bohème. Nach Giacomettis Tod versuchte seine Witwe das Atelier zu halten, konnte sich jedoch nicht mit dem Hausbesitzer einigen und räumte daraufhin alles ab – sogar den Putz mit Arbeitsspuren von den Wänden und einen Aschenbecher mit Zigarettenstummeln. Die Fondation Giacometti hat jetzt in ihrem Institut Giacometti in der Rue Victor Schoelcher dieses Atelier originalgetreu rekonstruiert, einschließlich des Aschenbechers, ausgedrückten Farbtuben und einem Mantel des Künstlers auf dem Bett. Eine Besichtigung ist nach Voranmeldung möglich unter http://www.fondation-giacometti.fr
Dazu in Band 189 erschienen: