Partei der Sensiblen

27. August 2015 · Aktionen & Projekte

Die Satire-Zeitschrift „Titanic“ gründete eine eigene Partei, und ihr ehemaliger Chefredakteur Martin Sonneborn schaffte es immerhin bis ins Europa-Parlament. Bei der Kölner OB-Wahl tritt gerade eine Gastronomin als „Partybürgermeisterin“ an, und unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde tummeln sich auch sonst bei Wahlen alle möglichen Parteien: die „Familienpartei“ meldet 500 Mitglieder, die „Christliche Mitte“ tritt für ein „Deutschland nach Gottes Geboten“ ein, die „Rentner Partei Deutschland“ vertritt die Interessen selbiger und „Die Violetten“ stehen „für eine spirituelle Politik“. Die „Bergpartei“ versteht sich als „ÜberPartei“, und nun gibt es auch noch eine „Partei der Sensiblen“. Gründerin „und fast alleine in der Partei“ ist die Berliner Künstlerin Susanne Schuda, die sich das Pseudonym „Schudini the Sensitive“ zugelegt hat und ihre Parteitage zwei Jahre lang als „work in progress“ durchführen will. Das Programm ist simpel: die Partei macht „keine Politik, hat keine konkreten Ziele und bietet keine verhandelbaren Lösungen an“, sondern begreift sich als „transnationale Wahrnehmungsgesellschaft“. Schönere Worthülsen bekommt man auch nicht aus dem Mund etablierter Politiker zu hören, und keine Politik zu machen, sondern Probleme lieber auszusitzen werfen ihre Gegner auch Bundeskanzlerin Merkel vor. Auch „Schudini“ will „lieber nichts Falsches“ sagen. Eine Politikerrede als Performance gab’s in diesem Sinne soeben in der Berliner Galerie Gilla Lörcher zu hören. www.sensible.international.org


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