Per Kirkeby gibt die Malerei auf

30. Januar 2015 · Personalien

Am Wochenende meldeten die beiden auflagenstärksten Tageszeitungen Dänemarks, Politiken und Jyllands-Posten, dass der dänische Künstler Per Kirkeby (geb. 1938) gesundheitsbedingt die Malerei aufgegeben hat.

Der promovierte Geologe Per Kirkeby, dessen künstlerische Karriere 1962 an der Experimentierenden Kunstschule in Kopenhagen begann, zählt zu den international bedeutendsten skandinavischen Gegenwartskünstlern. In den 1960er Jahren arbeitete Kirkeby bereits mit namhaften Fluxus-Künstlern wie Joseph Beuys und Nam June Paik in den Bereichen der Filmkunst und des Happenings zusammen. 1976 und 1980 war Kirkeby auf der 37. und 39. Biennale von Venedig vertreten. Darüber hinaus wurden auf der von Rudi Fuchs kuratierten Documenta 7 und der von Jan Hoet kuratierten Documenta IX Arbeiten von Kirkeby präsentiert. Seine erste internationale Einzelausstellung wurde 1977 im Folkwang Museum in Essen gezeigt. Ab 1978 war Kirkeby Professor für Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, an der auch der deutsche Malerfürst Georg Baselitz unterrichtete. Von 1989 bis 2000 lehrte er an der Frankfurter Städelschule.

International bekannt geworden ist Per Kirkeby insbesondere durch seine großformatigen vom Abstrakten Expressionismus, der Pop Art und dem Tachismus inspirierten Gemälde und durch archetypische skulpturale Backsteinarchitekturen, die sich in zahlreichen Sammlungen deutscher Museen und Städte befinden.

Dass Per Kirkeby sich zukünftig nicht mehr der Malerei widmen kann, ist einer aufgrund von Hirnblutungen eingeschränkten Sehfähigkeit des 76-jährigen Künstlers geschuldet, die es ihm nicht erlaubt, Farben zu erkennen oder im großen Format zu arbeiten.

Das selbstausgesprochene Ende seiner Malerei bedeutet aber für Per Kirkeby kein Ende von der Kunst. Erst vor 2 Wochen fertigte Kirkeby in der Druckwerkstatt von Niels Borch Jensen in Kopenhagen zwei neue Radierungen anlässlich der im Museum Jorn, Silkeborg, vom 1. Februar bis 24. Mai 2015 gezeigten Retrospektive PER KIRKEBY KOMPLETT mit sämtlichen 1.500 Radierungen des Künstlers.


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