Rolandseck: Salvador Dali und Hans Arp im Arp-Museum

16. Februar 2020 · Museen & Institutionen

Vom 16. Februar bis zum 16. August 2020 zeigt das Arp Museum Rolandseck die Ausstellung „Salvador Dali und Hans Arp – Die Geburt der Erinnerung“. Beide Künstler begegneten sich erstmals 1929 in Paris. Dali schloss sich der Surrealistengruppe um André Breton an, der auch schon Arp angehörte: beide tauchen 1930 zusammen auf einem Gruppenfoto auf. Innerhalb dieser Gruppe verfolgten die Maler jedoch unterschiedliche Strategien: René Magritte (der im Streit mit dem André Breton 1930 ausschied und nach Brüssel zurück kehrte), Oscar Dominguez und Salvador Dali konzentrierten sich auf naturalistische Darstellungen, teils auch mit optischen Täuschungen, während Jean Arp, Yves Tanguy und andere einen abstrakten Surrealismus favorisierten. Ãœber den Widerspruch, dass einerseits der Surrealismus als spontaner, aus dem Unbewussten bzw. dem Traum stammender „psychischer Automatismus“ definiert ist, andererseits die sehr akribische naturalistische Malweise wie bei Salvador Dali doch ein genau kalkuliertes und diszipliniertes maltechnisches Vorgehen erfordert, stritten sich in der Gruppe die Theoretiker André Breton und Pierre Naville .Der strenge Naville pochte auf die reine Lehre des Automatismus und ließ eine solche surrealistische Malerei in Anlehnung an akademische Maltechnik nicht gelten. Dass Breton hingegen eine phantastische Malerei mit absurden und bizarr anmutenden Ding-Kombinationen als Ausdruck einer surrealistischen Haltung durchaus favorisierte, hatte strategische Gründe: Vor allem die Vermarktung der Malerei von Salvador Dali bedeutete für die von den Medien oft geschmähten Surrealisten Publicity und eine positive gesellschaftliche Anerkennung. Doch wegen politischer Differenzen wurde auch Dali 1934 von Breton aus der Gruppe ausgeschlossen. Trotz der stilistischen Unterschiede in der Malerei macht die Ausstellung deutlich, wie „eine rätselhafte Symbolik Arps lyrische Texte mit den Gemälden Dalís“ verbindet. Auch „Arps innovative Reliefs… weisen ähnliche Formen zu denen in Gemälden Dalís auf. Die Grenzen zwischen Mensch, Tier, Pflanze und einfachen Alltagsgegenständen werden aufgehoben…“ Zeitgleich ist ebenfalls bis zum 16. Februar 2020 im Arp-Museum die Ausstellung „Jonas Burgert. Sinn frisst“ zu sehen. https://arpmuseum.org


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