"Unsichtbare Skulptur" für 15.000 Euro verkauft

11. Juni 2021 · Biennalen

Das Auktionshaus Art Rite verkaufte eine unsichtbare Skulptur des italienischen Künstlers Salvatore Garau mit dem Titel „Io Sono“ („Ich bin“) für 15.000 Euro. Der Käufer erhielt lediglich eine Anweisung, wie er mit dem ideenkünstlerischen Werk umzugehen habe, nämlich durch Reservierung von anderthalb Quadratmetern Bodenfläche in einem Privathaus. Diese Fläche darf nicht betreten werden, um die freistehende Skulptur nicht umzustoßen. Das Portal „Tag 24“ notiert dazu mit leicht mokantem Unterton: „Der Hype um NFT’s zeigt, dass Kunst weder physisch existieren, noch einzigartig sein muss, damit man sie für teils horrende Summen verkaufen kann. Der italienische Maler Salvatore Garau setzt nun noch einen drauf…“ Tatsächlich aber begründet Garau sein Konzept ernsthaft mit einem Verweis auf den Physiker Werner Heisenberg (1901 – 1976): „Selbst wenn man den Raum leert und nichts zurückbleibt, hat diese Leere ein Gewicht.“ Neu ist eine solche Idee der Inszenierung unsichtbarer Kunst übrigens nicht: 2016 zeigte die Künstlerin Lana Newstrom in ihrer Ausstellung in der New Yorker Schulberg Gallery nur leere Wände, und ähnlich wie Garau erkläre auch sie, ihree Kunst fände „im Kopf statt und ist eine Form von Interaktion, daher müssen sich die Besucher die Werke selber vorstellen.“ Auf der Kasseler Documenta 13 ließ der Künstler Ryan Gander die Eingangsräume zum Museum Fridericianum für sein Werk „Leichte Brise“ ebenfalls leer – zu spüren war nur ein leichter Luftzug. Der Künstler Dino Tomic malt mit wasserabweisender Flüssigkeit Bilder auf Gehwege, die dort erst sichtbar werden, wenn es regnet. https://www.art-rite.it

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