Verwaltungsgericht entschied: Hagia Sophia kann wieder Moschee sein

13. Juli 2020 · Kulturpolitik

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, das Oberste Verwaltungsgericht in der Türkei habe den Status der Hagia Sophia in Istanbul als Museum annulliert. Die 532-537 erbaute byzantinische Kirche wurde nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen 1453 Moschee und nach der Begründung der Türkischen Republik 1923 durch Kemal Atatürk (1881-1938) im Jahr 1934 im Zuge seiner Politik der Säkularisierung in ein Museum umgewandelt. Atatürk hatte die Modernisierung des Landes nach westlichem Vorbild mit einer konsequenten Abschaffung von Sultanat und Kalifat verbunden. Dass die jetzige türkische Regierung das Gebäude hingegen wieder in eine Moschee umwandeln will, hat auch eine symbolische Bedeutung zum hundertjährigen Jubiläum der Republikgründung – die Kemalisten befinden sich heute in der Opposition: „Der türkische Präsident und Chef der Regierungspartei AKP hatte alles daran gesetzt, die Entscheidung Atatürks rückgängig zu machen… Erdogans Initiative zielt eigentlich darauf ab, die türkische Wählerschaft wieder stärker hinter der AKP zu versammeln“, notierte die „Deutsche Welle“ dazu. Der Kuppelbau gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO, und dort ist man der Ansicht, dass ein Staat „keine Veränderung an dem herausragenden universellen Wert“ eines Welterbe-Monuments vornehmen dürfe.


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