„Fantasiebegehren“ – Avatare mit Bauch, Beine, Po
Neue Spielformen der Nacktheit und Erotik im Metaverse und Computergame
von Pamela C. Scorzin
„Du willst ein’n Body? (ja) Dann musst du pushen. (uh) Bist du ein Hottie (ja), werden sie gucken. (uh) Geh’ ins Gymmie, werde skinny, mach’ daraus eine Show! Wir sind pretty im Bikini, das ist Bauch, Beine, Po. (Kult-Rapperin Shirin David im Musikvideo des Sommers 2024)” [01]1 Oder wähle Dir einfach einen sexy Avatar und ‚gehe‘ damit ins Metaverse. Flacher Bauch, lange Beine, praller Po wie ein virtueller K-Pop-Star2, kein Problem! Die Objektifizierung, Fetischisierung und Hypersexualisierung des Körpers, wie etwa bei den ‚Idols‘ der populären Hallyu (i. e., Korean Wave), geht mit den digitalen Mitteln und Künstlicher Intelligenz heute eben nur noch viel schneller und ganz so ohne Schweiß. Genetische Information wird durch eine computerbasierte erweitert und überwunden. Ob als Digital Twin oder als Digital Alter Ego, die biologische Natur kommt jetzt als aseptisches Artefakt im Game oder Chat daher, dessen kommunikativ ausgestaltete Hypervisualität zur reinen Bildfunktion wird: etwa in Gestalt simulierter und animierter Avatare mit der Funktion eines interaktiven ‚ludic image‘ im immersiven Computergame oder als fantasievolle virtuelle Repräsentation im Metaverse zur Darstellung einer Identität, mit der sich Personen jenseits von tradierten Geschlechterrollen und standardisierten Körpernomen identifizieren wollen.3 Digitale Avatare4 sind im virtuellen Raum Extensionen und Expressionen von imaginierten Vorstellungen des (Köper-)Ichs und fungieren dabei als Medium und Modell.
AI Beauties
Gleichwohl entstehen im Netz inzwischen auch klassische Schönheitswettbewerbe mit Künstlicher Intelligenz: für das Defilee KI-generierter Beauties wie beispielsweise 2024 im…
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