FRANEK
„Die Vielfalt des Gesehenen, Erlebten, Erforschten und Erfahrenen spiegelt sich im Malgeschehen auf der Leinwand“
Ein Gespräch mit Matthias REICHELT
FRANEK (Sabine Franek-Koch) hat ein umfangreiches und multimediales Werk geschaffen. Am 07. Mai 2025 traf ich sie in ihrer Wohnung in Berlin-Schöneberg und wir sprachen über ihr Leben und die Entwicklung ihres Werkes. Dabei kamen auch ihr Interesse an anderen Kulturen und Zeichensystemen zur Sprache sowie die Einflüsse und Anregungen, die von ihren frühen Stipendien und Reisen nach Afrika, Lateinamerika, USA und Asien in ihrem Werk sichtbar sind.
MR Für dich und dein Werk hat das Reisen eine enorme Bedeutung?
F Seit 1959 lebe ich in West-Berlin, bis 1989 eine enge, begrenzte Stadt. Außerdem hatte ich Familie, Kinder und Verpflichtungen und bin dann hin und wieder ausgerissen. Die Reisen haben mich und meine Arbeit beeinflusst.
MR Du hast 1959 dein Studium begonnen an der Hochschule für Bildende Künste (heute UdK) in West-Berlin und dort bei Mac Zimmermann studiert.
F Nein, studiert habe ich bei Fred Thieler. Aber Mac Zimmermann leitete damals die Druckwerkstatt, und ich war bereits eine begeisterte Zeichnerin als ich angenommen wurde. Dort begann ich mich mit druckgrafischen Techniken zu beschäftigen, lernte Mac Zimmermann kennen und wurde von ihm schon während des Studiums für die Große Münchner Kunstausstellung vorgeschlagen, von der Jury für gut befunden und Mitglied der „Neuen Gruppe“.
MR Somit warst du durch Fred Thieler mit dem Informel und über Mac Zimmermann mit dem Surrealismus konfrontiert.
F Ja, mein Platz war in der Thieler-Klasse. Da ich…