Hydra
Andra Ursuţa
Apocalypse Now and Then
Slaughterhouse, DESTE Foundation 24.06.–31.10.2025
von Heinz-Norbert Jocks
Welch Überraschung am Tag vor der Überfahrt vom Hafen von Piräus nach Hydra, wo die DESTE Foundation der Künstlerin Andra Ursuţa, ihre erste Ausstellung mit dem Titel Apocalypse Now and Then in Griechenland ermöglicht hat. Wie jedes Jahr lud der Sammler Dakis Joannou, der Gründer der Foundation, die sich für die Förderung nationaler Kunst ebenso einsetzt wie für den Austausch mit der internationalen, zum Brunch in seine auf einem Hügel mit Aussicht auf Athen gelegenen Villa ein. Und wie immer führte der Weg zum Büffet auf der Terrasse durch den marmornen Ausstellungsraum, in dem der Gastgeber eine kleine, aber feine Retrospektive mit den Neo-Pop-Gemälden von Jeff Koons aus den Serien Celebration, Hulk Elvis, Made in Heaven und Antiquity kuratiert hat. Um dorthin zu gelangen, durchquert man einen silbernen Gang, an dessen Ende ein mit einer Rose aus Kandiszucker verziertes, in einer reflektierend-magentafarbenen Folie lose eingepacktes Kuchenstück zu sehen ist. Drinnen im Raum, von Joannou zu einem Labyrinth umgestaltet, indem er die Gemälde sowohl an den Wänden als auch mitten im Raum auf Holzgestellen installieren ließ, wird das Sehen zu einem wahren Erlebnis.
Dass sich eine Brücke zwischen Koons und Andra Ursuţa trotz ihrer unterschiedlichen ästhetischen Ansätze schlagen lässt, offenbarte sich bei der Vernissage auf Hydra am Abend danach vor dem Slaughterhouse, einem ehemaligen, als Projektraum genutzten Schlachthof auf einer steil abfallenden Klippe. Auf dem Dach dreht sich wie ein Wahrzeichen der Insel, deren Stadt, so Henry Miller, „in Form eines…
