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Atelierbesuche · von Michael Krajewski · S. 282 - 293
Atelierbesuche ,

Wilhelm Mundt

Atelierbesuch in Rommerskirchen
von Michael KRAJEWSKI

Zwischen Feldern und Bäumen, wo der Wind ungehindert durch eine offene Halle im niederrheinischen Rommerskirchen streicht, arbeitet Wilhelm Mundt an seinen Trashstones, für die er vor allem bekannt ist. Die glänzenden, biomorphen Skulpturen erinnern an futuristische Industrieprodukte, als kämen sie aus einer Fabrik für High-tech-Kunststoffe. Doch der Eindruck täuscht: Diese eigenwilligen Objekte entstehen in reiner Handarbeit, aus den Überbleibseln seines künstlerischen Alltags formt er sie Schicht für Schicht, schleift und poliert sie nass, bis sie eine makellose und perfekte Oberfläche erhalten. Wie passt die scheinbar industrielle Perfektion zum künstlerischen Entstehungs prozess, der ursprünglich und fast archaisch anmutet? Dieser Widerspruch zwischen Schein und Sein ist der Ausgangspunkt für unseren Atelierbesuch.

MK Beginnen wir mit der Idee, Abfall in Skulpturen zu integrieren. In der ausgereiften Form ist dieser Ursprung ihnen kaum noch abzulesen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Trashstones verortet Dich irgendwo zwischen Konzeptkünstler und Handwerker. Wie sind diese Werke entstanden, und wie haben sie sich im Laufe der Jahre entwickelt?

WM Ich habe die Trashstones von Anfang an als Serie gedacht; das knüpft daran an, ob ich ein Konzeptkünstler bin. Vielleicht muss man da wirklich ganz von vorne anfangen, die Vorläufer waren eher modulare, also technisch wirkende Schaumskulpturen. Ende der 80er-Jahre beschäftigten sich viele Künstler*innen mit dem Ready-made – also dem Prinzip, Alltagsgegenstände in die Kunst zu überführen. Ich fand das spannend, spürte aber, dass sich das Thema nicht wirklich weiterentwickelte, und fing an, Produktionsabläufe zu simulieren. Mein Wunsch war es, eine Arbeit zu schaffen,…


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