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Gespräche mit Künstler*innen: ANNA FRANZISKA SCHWARZBACH · von Helga Meister · S. 194 - 203
Gespräche mit Künstler*innen: ANNA FRANZISKA SCHWARZBACH ,
Gespräche mit Künstler*innen: ANNA FRANZISKA SCHWARZBACH

Anna Franziska Schwarzbach

„In der DDR hatten wir den Ton und das menschliche Maß, das jeder in sich hat.“

Ein Gespräch von Helga Meister

Anna Franziska Schwarzbach, geboren 1949 im Erzgebirge, ist die interessanteste Bildhauerin aus Ostdeutschland und eine der wichtigsten in Deutschland. Sie ließ sich vom System nicht verbiegen, war stark genug für ihren eigenen Weg. Als Tochter des Bildhauers Hans Brockhage verlebte sie ihre Kindheit im Kreis von Bauhäusler*innen und machte ihr Abitur zugleich mit dem Facharbeiterbrief als Rinderzüchterin. Sie studierte beim Bauhäusler Selman Selmanagić Architektur, arbeitete nach dem Diplom am Ingenieurhochbau Berlin und am Palast der Republik, aber schmiss den Job, um Porträtplastik zu erlernen. Seit 1977 ist sie Bildhauerin, die ihr Selbstverständnis gegen alle politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mechanismen verteidigt. Sie beherrscht das Handwerk im Holzschnitt, Stein, Eisen- und Bronzeguss bis zur Grafik. Als Eisenbildhauerin hat sie ein Alleinstellungsmerkmal.

Nach ihrer großen Retrospektive in der Moritzburg in Halle / Saale besuchte ich sie in ihrem Berliner Atelier und im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen, einem der wenigen Bildhauer-Museen in Deutschland. Dort zeigte sie Alles Eisen. „Der Eisenguss ist ein phantastisches Material, und Schwarzbach ist eine phantastische Künstlerin“, erklärte Museumschef Arie Hartog, der die klassische Skulptur in die Gegenwart überführt. Ihre Arbeiten gingen anschließend in den Anhaltischen Kunstverein Dessau und ins Kunstgussmuseum Lauchhammer, wo 2025 das 300-jährige Eisenguss-Jubiläum in Deutschland gefeiert wird.

HM Franziska, warum Eisen?

AFS Eisen ist porös und schrundig. Es hat Charakter. Es ist warm. Es hat etwas Erdiges. Es kommt, wie es kommt. Ich lasse es im…

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