Atelierbesuch bei SOFF (Sophie Ramirez) in Düsseldorf
von Ann-Katrin GÜNZEL
Ich bin an einem sonnigen Freitag im April auf dem Weg zu Sophie Ramirez aka SOFF/@SOFFPOFFS-SHAREDLOVE, um mit ihr über ihre Arbeit zu sprechen und bin gespannt, wo und wie diese Künstlerin, die aus ihrem eigenen Leben als Mensch eine Feldforschung macht, wohl lebt und arbeitet. Ich habe sie in den letzten Jahren oft beim Rundgang in der Düsseldorfer Kunstakademie gesehen – dort saß sie schillernd wie aus einer anderen Dimension gestiegen in metallisch glänzenden Minikleidern, perfekt geschminkt und mit einer Glatze, die ihr noch mehr kühle Schönheit verleiht, weil kein Haar von ihrer perfekten Erscheinung ablenken kann. Sie selber ist elementarer Teil ihrer Kunst – sowohl ihre Kleider, SOFFskins genannt, die sie alle selbst schneidert, als auch ihr exzentrisches Äußeres gehören zum Konzept ihrer posthumanen Perspektive. Mitte 2024 hat SOFF ihren Abschluss an der Akademie gemacht und dort eine Rauminstallation entworfen, in der sie ihr menschliches Selbstverständnis begraben hat. Im Anschluss hatte sie eine erste Einzelausstellung im Kunstraum Mouches Volantes in Köln, wo sie mit being human is ridiculous, Let’s Play Evoluti0N! ein ganzes Universum kreiert hat, das den Zugang in eine neue Dimension versprach. Aktuell ist sie in der Ausstellung Hypercreatures im Max-Ernst-Museum in Brühl vertreten (bis 5. Oktober 2025).
Ich stehe schließlich vor einer unscheinbaren Tür und klingle bei Ramirez. Auch das Treppenhaus ist unspektakulär, es riecht ein bisschen nach Bratkartoffeln und Meister Propper. SOFF erwartet mich mit einem strahlenden Lächeln und führt mich direkt in ihr Universum. In einer…