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Ausstellungen: Hamburg · von Hajo Schiff · S. 233 - 235
Ausstellungen: Hamburg ,

Hamburg
Bas Jan Ader

I’m searching …
Hamburger Kunsthalle 11.04.– 24.08.2025

von Hajo Schiff

Sind Künstler*innen Mörder oder aus heutiger Sicht sozial missliebig, muss das Werk vor seinem*seinem Produzent*in geschützt werden. Doch mitunter sollte die Person vor ihrem Werk geschützt werden: Der Unfalltod eines Konzeptkünstlers ist gegen alle Mythen eher kein geheimnisvoller Plan. Doch gerade das Rätsel darum beförderte den Ruhm von Bas Jan Ader. Trotz erwiesener nautischer Erfahrung verschwand der niederländische Künstler mit nur 33 Jahren auf hoher See, das Wrack seines mit nur knapp vier Metern Länge für eine Atlantiküberquerung wenig geeigneten Bootes wurde neun Monate später vor Irland geborgen, verschwand dann aber ebenfalls. Weil das alles genau 50 Jahre her ist und  Bas Jan Ader besonders in Künstler*innenkreisen nicht vergessen ist, richtet die Hamburger Kunsthalle nun eine umfangreiche Retrospektive aus und kann den ganzen zweiten Stock der Galerie der Gegenwart mit Bildern, 16 mm-Film, Videos, Fotos und Dokumentationsmaterial plus zwei posthumen Neuproduktionen füllen.

Der Titel der Schau I’m Searching … könnte so etwas wie ein Lebensmotto gewesen sein: Das letzte große, als Trilogie geplante und letztlich gescheiterte Projekt hatte den Titel In Search of the Miraculous. Es begann mit einer Fotoserie einer unbestimmten Suche auch mit der Taschenlampe durch unwirtliche Orte in Los Angeles bis zum Meer. Der zweite Teil sollte die gut geplante, mit Shanty-Chören begrüßte Atlantiküberquerung werden und zum Abschluss Suchrundgänge und Ausstellungen in Europa.

Wird in der Rezeption das Gesamtwerk gerne vom Ende her gedacht, thematisieren die oft melancholischen Arbeiten von Jan Bas Ader schon vorher oft eine romantische…

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