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Ausstellungen: Paris · von Heinz-Norbert Jocks · S. 274 - 276
Ausstellungen: Paris ,

Paris
David Hockney 25

Fondation Louis Vuitton
09.04.–31.08.2025

von Heinz-Norbert Jocks

Wenn auch unser tragisch turbulentes, den Errungenschaften der globalen Friedensbewegung in den 70ern gefährlich zuwiderlaufendes Jahrhundert längst noch nicht abgelaufen ist, wage ich entgegen den apokalyptischen Befürchtungen, die unsere Gemüter bedrücken, einen optimistischen Blick in die Glaskugel: Die der Louis Vuitton Foundation zu verdankende Retrospektive, -für David Hockney die wichtigste in seiner Karriere-, wird sich als das große Ereignis unseres Jahrhunderts, wenn nicht sogar als ein entscheidender Meilenstein in die Kunstgeschichte einschreiben. Nicht nur, weil es sich bei dieser atemberaubenden, von Norman Rosenthal kuratierten, 400 Werke umfassenden Überblicksschau um die umfangreichste handelt, die je zusammengetragen wurde. Auch deshalb, weil sie ein für alle Male beweist, dass das im regelmäßigen Turnus wiederkehrende Gequatsche vom Ende der Malerei völlig haltlos, absurd und Ideologie ist. Ja, sie führt auf sinnliche, intellektuelle und beglückende Weise vor Augen, dass die digitalen Medien dem seit der Höhlenmalerei die Menschheit befriedenden Medium weder den Rang streitig machen, noch an die Tiefe seines Ausdrucks heranreichen werden. Wenn das Wesen von Retrospektiven üblicherweise dadurch definiert ist, dass sie resümieren, was war, erweist sich diese als eine gegengängige, insofern sie durch das Zurück in die Zukunft blickt. Gleichzeitig macht die auf die letzten 65 Jahre seines produktiven Schaffens konzentrierte Ausstellung klar, dass die mit digitaler Hilfe entwickelte Kunst keineswegs zeitgenössischer ist. Denn die neuen und allerneuesten Medien, Techniken und Softwares (FAX-Gerät, Fotokopierer, Pola-roid- und Digitalkamera, Video, iPad) lassen sich von Maler*innen als Tools, sobald sie so sinnvoll wie genial von einem Meister…

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von Heinz-Norbert Jocks

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