Emden /Bietigheim-Bissingen
Dem Himmel so nah
Wolken in der Kunst
Kunsthalle Emden 24.05.– 02.11.2025
Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen 22.11.2025 – 01.03.2026
von Rainer Unruh
Wie sehen eigentlich Wolken von hinten aus? Das sind so Fragen, die einen als Kind beschäftigen und die man als Erwachsener vergisst, wenn der Ernst des Lebens an die Tür klopft. Lyoudmila Milanova hat nicht so schnell aufgegeben. Die in Köln lebende Bulgarin, die in diesem Jahr den Zonta Cologne Art Award gewann, wollte es genau wissen. Sie kontaktierte mehrere Unternehmen, die auf Satellitenaufnahmen spezialisiert sind. Die Idee der Künstlerin: Während ein Satellit die Rückseite einer Wolke aus dem All fotografiert, wollte sie zeitgleich ein Foto just dieser Wolke von der Erde aus machen. Die Firma Orbit Logic aus Washington D. C. fand Gefallen an dem Projekt. Der Aufwand war enorm, insbesondere was die über GPS-Daten regulierte Synchronisation von Mensch und Maschine anging. Einmal fand an dem perfekten Ort für eine Aufnahme von unten ein Fußballspiel statt. Nun springen in der Kunsthalle Emden sechs paarweise auf Sockel montierte Glasplatten ins Auge, jeweils mit einem Metallstab verbunden. Die Fotos zeigen die Vorder- und Rückseite einer Wolke. Auffälligster Unterschied ist, dass die Aufnahmen der Künstlerin farbig, die der Satellitenkamera schwarzweiß sind. Für kommerziell oder militärisch genutzte Weltraumfotos braucht man in der Regel keine Farbinformationen.
Lyoudmila Milanova ist eine von über 30 Künstler*innen, die mit rund 100 Werken aus mehr als 150 Jahren in der Schau „Dem Himmel so nah: Wolken in der Kunst“ vertreten sind. Anders als bei thematisch verwandten Ausstellungen wie „Wolkenbilder: Die…