Elsa Artmann / Sanfte Arbeit
This is how I will look at you what this is about
Elsa Artmann / SANFTE ARBEIT aus Köln erzählen in Bühnenchoreografien, Video, Hörspiel und Text davon, wie Arbeitsverhältnisse im Kulturkapitalismus unsere Selbstverständnisse und Beziehungen zueinander prägen. Für ihre Art der Überlagerung von Sprechen, Gesang, Musik und Bewegung testen SANFTE ARBEIT – das sind die Tänzer*innen Elsa Artmann, Diana Treder und Anne-Lene Nöldner mit der Musikerin Annie Bloch und der Videokünstlerin Ale Bachlechner – den Begriff des zeitgenössischen Musicals für sich. Schlecht getarnt als archetypische Charaktere der Kultur- und Gefühlsarbeit wie Freelance Lover, Smooth Operator, Die Expertin oder Tired Slut, begehen die Künstler*innen selbst ein widersprüchliches privatberufliches Beziehungsnetzwerk zwischen Hyperidentifikation und Entfremdung. In einer Reflexion der eigenen, von neoliberalen Konzepten durchdrungenen tänzerischen Praxis, ihrer Freund*innenschaften, die in der gemeinsamen Arbeit zugleich gestärkt wie ausgebeutet werden, und mit einem besonderen Fokus auf das Backstage tänzerischer Produktion – das Training, die Kostümprobe, den Fototermin, das Netzwerktreffen – verstehen SANFTE ARBEIT den eigenen Namen zugleich sarkastisch und hoffnungsvoll: hoffnungsvoll, indem er die feminisierten Aspekte der Produktionsarbeit in den Blick rückt, und sarkastisch im Wissen, dass an den Verhältnissen, die wir mit unserer eigenen Weichheit glätten wollen, nichts Sanftes ist.
SANFTE ARBEIT arbeiten projektbasiert zusammen. Dazwischen verbindet die Akteur*innen ein gemeinsamer Schreibprozess, in den ihre gleichnamige digitale Plattform Einblicke gibt, sowie das Labor Arbeit und Liebe, in dem sich im zweiwöchigen Rhythmus Künstler*innen und Menschen in Care-Berufen in einer gemeinsamen Schreib- und Bewegungspraxis begegnen.
Die Bildstrecke geht den Versprechungen von Gefühlsarbeit nach und…