Report
Habitate. Über_Lebensräume
16. Triennale Kleinplastik Fellbach
24.05.–28.09.2025 Alte Kelter
von Herbert KOPP-OBERSTEBRINK
Die Triennale Kleinplastik in Fellbach gehört ohne Zweifel zu den renommiertesten und erfolgreichsten regelmäßig stattfindenden internationalen Ausstellungen in Deutschland. Und das, obwohl man eine doppelte Herausforderung auf ihren Schultern vermuten könnte. Denn die Triennale liegt nicht gerade auf einem der Treidelpfade oder in einer der Metropolen des gegenwärtigen Kunstbetriebs, sondern nimmt eher einen Ort an der Peripherie ein. Und sie hat mit der selbstauferlegten Beschränkung auf künstlerisch kleine Formen oder Formate zu tun, auch das eine auf den ersten Blick restriktiv wirkende Vorgabe der ersten Stunde. Damals, im Gründungsjahr 1980, war es Teil des Konzepts, einer relativ unbeachteten, im Kunstbetrieb randständigen Form eine Bühne zu geben, um von „festgefahrenen Antworten“ in der Kunst wegkommen und zu „einem freieren künstlerischen Austausch“ gelangen zu können, wie ihr Gründungsvater, der Fellbacher Oberbürgermeister Kiel seinerzeit formulierte. Könnte diese doppelte Randständigkeit – neben dem Rang der Künstler*innen und Kurator*innen – vielleicht gerade zu den Bedingungen der großen Attraktivität dieses Unternehmens gehören?
Macht man sich aus einer beliebigen Ecke Deutschlands auf den Weg nach Fellbach, so landet man in der Regel zunächst in der Landeshauptstadt Stuttgart. Von dort aus wird die Reise per S-Bahn oder Bus vor die Tore der Stadt fortgesetzt. Man durchquert dabei zunächst graue Randbezirke Stuttgarts, dann Weinanbaugebiete, erkennt nicht immer, wo die Landeshauptstadt aufhört und ihr Außerhalb beginnt, ein typisches Symptom suburbaner Agglomerationen. Schließlich erreicht man die vom Weinbau geprägte Stadt und landet gleich darauf direkt am mitten in Fellbach gelegenen Veranstaltungsort, der…