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Ausstellungen: Düsseldorf · von Jörg Restorff · S. 241 - 242
Ausstellungen: Düsseldorf ,

Düsseldorf
Hans-Peter Feldmann

Kunstausstellung
Kunstpalast 18.09.2025–11.01.2026

von Jörg Restorff

Wer den Düsseldorfer Ehrenhof betritt, um im Kunstpalast die aktuelle Ausstellung zu Hans-Peter Feldmann zu besuchen, wird mit einem Crash-Szenario konfrontiert: Ein Auto, das auf dem Dach liegt, mutet an wie das Relikt eines Verkehrsunfalls. Tatsächlich aber befindet sich das Fahrzeug, abgesehen von seinem Kopfstand, in einem tadellosen Zustand. Kein Wunder, handelt es sich hier doch nicht um ein Unfallauto, sondern um ein Sinnbild für das Werk des Düsseldorfer Künstlers (1941–2023) – und das aus mehreren Gründen.

Mit dem im Ehrenhof gestrandeten PKW bezieht sich die Kuratorin Felicity Korn auf eine Installation, die Feldmann 2010 bei der Londoner Kunstmesse Frieze zeigte. Vor dem Messezelt ließ er ein Auto in verkehrter Stellung als Außenskulptur parken. Ein Überraschungscoup, der es jedem auch ohne Frieze-Ticket ermöglichte, an der Gegenwartskunst teilzuhaben. Für Feldmann, der sich die Demokratisierung der Kunst auf die Fahnen geschrieben hatte, ein zentrales Anliegen. „Bilder“, glaubte er, „gehören allen.“ Zudem zeugt das Reenactment im Düsseldorfer Ehrenhof vom erweiterten Kunstbegriff, den Hans-Peter Feldmann so radikal in die Praxis umgesetzt hat wie kaum ein anderer. Zu malen oder zu zeichnen, Skulpturen zu formen oder Rauminstallationen zu fertigen, all das, was Künstler ‚normalerweise‘ machen, interessierte ihn kaum. Stattdessen konzentrierte er sich seit den späten sechziger Jahren auf jene Bilder, die unseren Alltag prägen, aber kunsthistorisch kaum oder gar nicht ins Gewicht fallen. Amateurfotos vom Flohmarkt, Briefmarken, Fußballer-Bildchen, Postkarten, Zeitungsausschnitte, Covergirls von Magazinen, Werbeanzeigen, nicht zuletzt seine eigenen Schnappschüsse mit der Kamera – solche Fundstücke fasste der „bekennende Voyeur“, wie…



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