Juliana Huxtable
Auf der Suche nach neuen Wegen figurativer Repräsentation
Ein Gespräch von Julia Katharina Thiemann
Die US-amerikanische Künstlerin, Performerin, Musikerin, DJ und Autorin Juliana Huxtable (*1987 in Bryan-College Station, Texas) setzt sich in ihren multidisziplinären Arbeiten insbesondere mit Fragen der Identität auseinander. Im Spannungsfeld marginalisierter Narrative, Zuschreibungen von Gender und Race sowie dem Einfluss neuer Technologien erkundet sie gesellschaftliche Prägungen in der Verortung des Individuums. Juliana Huxtable kommentiert soziale und politische Aspekte der aktuellen Realität durch die Linse persönlicher struktureller Erfahrungen auf zugleich sinnliche wie kritische Weise in ihren Portraits, Performances, Videos, Gedichten und Texten sowie ihrer Musik. Dabei finden Referenzen von Internet-Subkulturen, queerer Nightlife-Szene, Furry-Fandom, Science-Fiction, Fetisch-Szenen und Folklore-Elementen ihren Widerhall in den Portraits intersektionaler Archetypen der international gefeierten Künstlerin.
JKT Juliana, schön, Dich zu treffen! Ich würde gern mit Dir über Deine spezielle Ausdrucksweise sprechen. Du inszenierst oftmals Deinen und zunehmend auch andere Körper in einer ganz eigenen künstlerischen Sprache, wobei Deine Arbeiten nicht selten Anleihen an Subkulturen beinhalten. Manchmal kombinierst Du Fotografien, die Du druckst und wiederum übermalst oder auch beklebst, mit comicartigen Zeichnungen oder integrierst subkulturelle Symbole und Verweise. Wie bist Du zu dieser Arbeitsweise gekommen?
JH In meiner Arbeit geht es um sehr viele Dinge, aber ich interessiere mich tatsächlich stark für Subkulturen. Ich erkunde die Art und Weise, wie sich Subkulturen ästhetisch ausdrücken und wie die Subkultur durch die sich im Laufe der Zeit entwickelnde Technologie vermittelt wird. Gerade meine frühen Ausstellungen haben sich speziell mit der gefühlten Krise der Bedeutung auseinandergesetzt, mit der…