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Ausstellungen: Bedburg-Hau · von Julia Stellmann · S. 228 - 229
Ausstellungen: Bedburg-Hau ,

Bedburg-Hau
Marina Abramović & MAI im Dialog mit Joseph Beuys

Museum Schloss Moyland 13.06.–26.10.2025
von Julia Stellmann

Wie man dem toten Hasen die Bilder erklärt? Diese Frage stellte sich Joseph Beuys in seiner ikonischen Performance in der Düsseldorfer Galerie Schmela 1965. Heute stellt sich eher die Frage, wie man dem Publikum Joseph Beuys erklärt. Längst haben die Relikte seines Schaffens ohne ihn als charismatischen Vermittler an Kraft eingebüßt, sind eingeschlossen in Vitrinen museal geworden. Wie aber lässt sich immaterielle Kunst sowohl dokumentieren als auch lebendig halten? Der Beantwortung dieser Frage hat sich das Schloss Moyland qua definitionem verschrieben, da es auf Grundlage der von Hans und Franz Joseph van der Grinten zusammengetragenen, weltweit größten Beuys-Sammlung agiert. Der neuen Direktorin Antje-Britt Mählmann ist es nun gelungen, eine Kooperation mit Marina Abramović samt ihrem MAI (Marina Abramović Institute) einzugehen und die Sammlung mittels zeitgenössischer Performances zu reaktivieren. Innerhalb eines Residenzprogramms waren 13 internationale Kunstschaffende eingeladen, einen Monat lang gemeinsam in Moyland zu verbringen. Als künstlerisch Forschende beschäftigten sie sich in dieser Zeit intensiv mit dem Archiv sowie dem Sammlungsbestand des Museums, um ortsspezifische künstlerische Interventionen zu entwickeln.

Den Ausgangspunkt der um die zeitgenössischen Positionen konzipierten Ausstellung bildet jedoch die persönliche und künstlerische Begegnung von Beuys und Abramović. Bei der Pressekonferenz erzählte die per Videokonferenz zugeschaltete Künstlerin von ihren einprägsamen Zusammentreffen mit Beuys 1973 in Edinburgh oder 1974 in Belgrad. Trotz ihrer unterschiedlichen biografischen Hintergründe zogen beide ähnliche Schlüsse, verstanden Kunst als Bewusstseinsarbeit. Innerhalb ihrer legendären 7 Easy Pieces 2005 im New Yorker Guggenheim Museum reagierte…

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