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Ausstellungen: Duisburg · von Jörg Restorff · S. 241 - 243
Ausstellungen: Duisburg ,

Duisburg
Mechanik und Menschlichkeit

Eva Aeppli und Jean Tinguely zum 100. Geburtstag
Lehmbruck Museum 23.03.–24.08.2025

von Jörg Restorff

Unter jenen Paaren, die Kunst und Leben miteinander teilen, gehören Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely zu den bekanntesten Doppelspitzen. 1956 lernten sie sich in Paris kennen. 1971 schlossen sie den Bund fürs Leben, der erst mit dem Tod des Schweizer Maschinenvisionärs endete – Tinguely, der es vom Schaufensterdekorateur zum Hauptvertreter der kinetischen Kunst gebracht hatte, starb 1991. Eva Aeppli, Tinguelys Ehefrau von 1948 bis 1960, musste sowohl als Mensch wie als Künstlerin mit der zweiten Reihe vorliebnehmen, weil das Glamourduo der Nouveaux Réalistes das Gros der Aufmerksamkeit auf sich zog.

Das Lehmbruck Museum lässt der Schweizerin nun späte Gerechtigkeit widerfahren. Nicht als Solistin, sondern im Zusammenspiel mit Tinguely begegnet uns Eva Aeppli in Duisburg als eine bemerkenswerte Künstlerin, deren Puppenkosmos existenziell berührt. Eine glückliche biographische Konstellation spielte Söke Dinkla und Anne Groh, den Kuratorinnen der Duisburger Schau Mechanik und Menschlichkeit, in die Hände. Eva Aeppli (1925 – 2015) und Jean Tinguely (1925 – 1991) kamen im selben Jahr zur Welt und teilen sogar den Monat ihrer Geburt (Aeppli: 2. Mai; Tinguely: 22. Mai). Ein doppelter 100. Geburtstag, der mit knapp 80 Exponaten gewürdigt wird.

Weil Tinguely, der 1976 in Duisburg den Wil-helm-Lehmbruck-Preis erhielt, seine Maschinenskulpturen aus Schrott und Fundstücken im Laufe der Jahre in immer größeren Dimensionen realisierte, ahnt man, dass der Transport der tonnenschweren Leihgaben (sie kommen vor allem aus dem Museum Tinguely in Basel) eine logistische Herausforderung war. Auch Aepplis Puppeninstallation Groupe de…

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