Online Exklusiv: Atelierbesuche Paris
Thomas Buswell
Fröhliches Chaos
von Heinz-Norbert Jocks
1998 in der Schweiz geboren, schloss Thomas Buswell sein Studium 2025 bei Tatjana Trouvé an der Beaux-Arts in Paris ab, wo er lebt und arbeitet.
Als Kind zeichnete ich gerne und war in den Augen der Familie, in der Kunst keine Rolle spielt, recht bald der Künstler. Diese Rolle nahm ich an, und sie wird von mir bis heute ausgefüllt. Wenn ich mich frage, was mich inspirierte, denke ich an die Bibliothek meiner Eltern, in der sich auch Comics befanden. Mich in sie vertiefend, hatte ich den Wunsch, das auch zu machen. Doch später merkte ich, dass das nichts für mich war. Aus dem Gefühl heraus, etwas anderes warte auf mich, besuchte ich Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Das war wie das Eintauchen in eine mir völlig unbekannte Welt.
Meine ersten bedeutenden Begegnungen in diesem Bereich hatte ich während eines Besuchs in Basel mit Joseph Beuys und Bruce Nauman. Mich faszinierte es, Praktiken im räumlichen Maßstab zu sehen. Aufgrund meines Eindrucks, ihre Absichten besser als ihre Objekte zu verstehen, fühlte ich mich menschlich mit ihnen verbunden, einfach umwerfend. Ich verstand, dass Kunst in diesem Zwischenbereich liegt und kein fertiges Produkt ist. Während der Kunst von Beuys eine kollektive Idee zugrunde liegt, kreist Nauman in seiner Arbeit thematisch um sich. Seine Kunst ist eine Arbeit mit dem Körper, der ultrarationalistisch ist. Er wird zerschnitten, in Proportionen eingeteilt, und seine Grenzen werden ausgelotet. Das hat nichts mit Egotrips zu tun. Zwar ist es sein Körper, den…
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