Tim Eitel School
Zu Besuch an der École des Beaux-Arts
Eine Bildstrecke von Heinz-Norbert JOCKS
In Frankreich gab es wiederholt Versuche, eine Renaissance der totgeglaubten Figurativen Malerei einzuläuten, zuletzt 2023 mit der Ausstellung Immortelle in Montpellier, in der auch Nathanaëlle Herbelin und Jean Claracq, zwei Absolventen aus der Klasse von Tim Eitel gezeigt wurden, die sich neben Madeleine Roger-Lacan, Miryam Haddad, Dhewadi Hadjab, Elena Shatberashvili und Elladj Lincy Deloumeaux kurz nach dem Studium einen Namen gemacht haben.
Dass die Figurative Malerei in Paris und außerhalb in aller Munde ist, verdankt sich zu einem nicht unerheblichen Teil Tim Eitel, dem in den 1980er Jahren bekannten Hauptvertreter der Leipziger Schule. Seit 2010
in Paris, lehrt er seit zehn Jahren an der École nationale supérieure des Beaux-Arts de Paris in einem zur Seine hin ausgerichteten Atelier mit Blick auf das Gemäuer des Louvre. Insgesamt 21, darunter 16 weibliche
Studierende teilen sich die Räume.
Danach befragt, wie er seine Rolle als Professor versteht, erzählt Eitel, er brächte nur wenig von sich in den Unterricht ein und vermiede es, den Studierenden mitzuteilen, wie er ihre Bilder finde. Er wolle niemanden
in eine bestimmte Richtung drängen. Er sehe sich, fährt er fort, „als Begleiter auf ihrer Suche nach einer eigenen Sprache. Dem hierarchischen Unterrichten ziehe ich ein Gemeinsames- Fragen-Stellen in der
Gruppe vor. Ich bin kein Epigonen-heranerziehender Meister, der Wahrheiten anzubieten hat, sondern lasse mich auch in Frage stellen und lerne gerne andere Sichtweisen kennen. Zentral sind Gruppen-Kritiken, bei denen ich im Idealfall wenig beitragen muss. Ich versuche, wie ein Fußballtrainer die richtige Mannschaft…
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