Kollaborationen Teil 14
Von Gaben und Geschenken
Ein Zoom-Gespräch mit Purple Path-Kurator Alexander Ochs und der Berliner Künstlerin Nevin Aladağ, die mit einem Projekt in der Gemeinde Zwönitz beteiligt ist
von Max Glauner
Mit dem Purple Path werden im Rahmen der Kulturhauptstadt Europa Chemnitz 2025 künstlerische Setzungen in Chemnitz und 38 Gemeinden der Region dauerhaft im öffentlichen Raum installiert. Das Projekt ist auf die Kooperation mit der Bevölkerung, mit lokalen Stadträten und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern angewiesen. Mit der Idee von künstlerischer Zusammenarbeit verbindet sich mehr als eine naive Kollaboration von zwei oder drei Künstlerinnen oder Künstlern. Wenn ich in den vorangegangenen Ausgaben dieser Reihe von einer emphatischen künstlerischen Zusammenarbeit als Kollaborativ gesprochen habe, ging es mir darum, eine künstlerische Arbeit zu beschreiben, deren Akteur*innen sich gegenseitig als autonome Subjekte verhalten, in dem Sinn, dass Hierarchien und Machtverhältnisse sich gar nicht erst einstellen oder verhandelbar als wechselnde behandelt werden.
Akteur*innen in einem künstlerischen Prozess sind in der Regel jedoch nicht allein Künstlerinnen und Künstler, sondern häufig Dritte, Auftraggeber*innen, Kurator*innen, Produzent*innen – und nicht zuletzt das Publikum. Dass auch sie maßgeblich in die künstlerische Setzung eingreifen können, soll mit dem folgenden Gespräch mit Alexander Ochs, dem Kurator und Initiator des Purple Path im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 beleuchtet werden. Ochs war bereits 2020 von der Arbeitsgruppe zur Bewerbung für die Kulturhauptstadt Europas 2025 initiiert von der damaligen Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig angefragt worden, künstlerische Ideen für einen Kreis von Gemeinden der historisch bedeutenden sächsischen Bergbauregion rund um Chemnitz zu entwickeln und zu etablieren,…
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