BALOISE-Kunstpreis für Rhea Dillon und Joyce Jumaa

Rhea Dillon und Joyce Jumaa wurden als Preisträgerinnen des diesjährigen mit 30.000 SFr. dotierten BALOISE Kunst-Preis bekannt gegeben.
Zusätzlich erwirbt das Unternehmen Baloise Arbeiten der Künstlerinnen. Die Werke von Dillon schenkt das Unternehmen dem MMK in Frankfurt, Jumaas Werk geht ans MUDAM, Musée d’Art Moderne Grand Duc Jean in Luxemburg.
Zum Werk von Rhea Dillon heißt es: „Rhea Dillons skulpturale Arbeiten zeugen von dem Verwoben- und Verhaftetsein karibischer und britischer Identitäten. In Ihrer Arbeit ‘Leaning Figures’, einer Gruppe von Wandskulpturen, setzt sie ethnographische Präsentationsformen mit der Frage nach Herkunft von Sapelli-Mahagoni des afrikanischen Kontinents und der Verwendung für den Bau von Sklavenschiffen auseinander. Wie tief die kolonialen Narben sind und wie schwierig es ist, sich davon zu lösen, verdeutlicht die klebrige Melasse, welche den vermeintlich wertvollen Kristalltellern anhaftet.“
Joyce Jumaa thematisiert in ihrer Installation „Periodic Sights“ die Energiekrise im Libanon. „Die Arbeit besteht aus umfunktionierten Sicherungskästen, in die Fotografien von Alltagsmotiven aus Beirut und Tripoli eingebaut sind: häusliche Szenen, Straßenzüge, Marktplätze und urbane Zwischenräume. Joumaa interessiert sich dabei für die komplexen Verflechtungen von Macht, Infrastruktur und sozialer Psychologie. Die Kästen sind in Echtzeit beleuchtet: Simuliert wird die durchschnittliche tägliche Stromzufuhr eines Haushalts im Libanon – oft nicht mehr als zwei Stunden.“
Dazu in Band 296 erschienen: