Bayerische Staatsgemäldesammlungen: Kritik an Zwischenbericht

Markus Blume (CSU), bayerischer Minister für Wissenschaft und Kunst, legte dem Bayerischen Landtag einen Zwischenbericht zu den Vorgängen bei den bayerischen Staatsgemäldesammlungen vor.
Nachdem es in der jüngsten Vergangenheit Vorwürfe über einen unangemessenen Umgang mit Raubkunst gegeben hatte, beschäftigt sich dieser Bericht mit weiteren unakzeptablen Vorkommnissen. Es ist von verbaler und sexueller Belästigung von Besucherinnen die Rede, auch von einer Gefährdung von Kunstwerken durch unsachgemäße Lagerung oder einer Überwachung von Beschäftigten. „Straf- oder disziplinarrechtlich relevante Verfehlungen“ seien „aber bislang nicht festgestellt worden“, so der Bericht. Daher ermittle auch die Staatsanwaltschaft München I derzeit nicht „gegen aktuelle oder ehemalige Beschäftigte“, so Kunstminister Blume.
Das Aufsichtspersonal einer externen Sicherheitsfirma wird nach Bekanntwerden der Vorfälle nicht mehr bei den Staatsgemäldesammlungen eingesetzt. Es seien auch keine Kunstwerke aus Depots oder Ausstellungsräumen verloren gegangen oder beschädigt worden, heißt es weiter. Zwar gibt Minister Blume „innerorganisatorische Defizite“ zu, doch die Grünen übten im Landtag deutliche Kritik an dem Bericht: „Statt echter Aufklärung geht das Verschleiern und Vertuschen munter weiter“; der Staatsregierung sei „nicht an echter Transparenz und Aufarbeitung gelegen.“ Über Versäumnisse in Sachen Raubkunst soll das Ergebnis einer externe Untersuchung zur Provenienzrecherche unter Leitung der Kunsthistorikerin Meike Hopp im September 2025 vorliegen.