Berlin: Joe Chialo tritt zurück

Der Berliner Kulturminister Joe Chialo ist von seinem Amt zurückgetreten.
„Heute habe ich den regierenden Bürgermeister um die Entlassung aus meinem Amt als Senator für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gebeten“, teilte Joe Chialo am 02. Mai 2025 mit. Als Grund nennt Chialo die nun geplanten weiteren Haushaltskürzungen in seinem Ressort. Er habe im vergangenen Jahr die Beschlüsse zu Haushaltskürzungen „schweren Herzens” mitgetragen – „im Bewusstsein der gemeinsamen Verantwortung für die Stadt.” Doch nun zog er die Reißleine: „Die nun geplanten weiteren Kürzungen greifen jedoch zu tief in bestehende Planungen und Zielsetzungen ein, verändern zentrale fachliche Voraussetzungen und führen so zur drohenden Schließung von bundesweit bekannten Kultureinrichtungen.“ Eine konstruktive Diskussion darüber sei zuletzt erschwert worden, heißt es weiter, da sich die öffentliche Kritik zunehmend auf die eigene Person konzentriert habe. Mit seinem Rücktritt wolle er nun „neue Perspektiven” ermöglichen.
Insgesamt sollen im Berliner Haushalt 2025 rund 3 Milliarden Euro eingespart werden. Davon muss die Berliner Kultur rund 130 Millionen Euro einsparen, das sind knapp zwölf Prozent ihres eigentlich angedachten Budgets. Der CDU-Politiker Joe Chialo war seit 2023 Kultursenator. „Als wahrscheinliche Nachfolgerin von Chialo wird die parteilose Kulturstaatssekretärin Sarah Wedl-Wilson gehandelt. Eine kommissarische Leitung des Postens durch Wedl-Wilson war Medienberichten zufolge bereits für den Fall vorgesehen, dass Chialo in die Bundespolitik wechselt”, berichtete „Zeitonline”. Doch solch ein Wechsel findet nicht statt – Staatsminister für Kultur und Medien in der schwarz-roten Koalition wird der Medienunternehmer Wolfram Weimer.