Berlin: Kunstverein Tiergarten sieht Galerie Nord und Kunstfestival Ortstermin bedroht
Der Berliner Kunstverein Tiergarten befürchtet nach 20 Jahren Ausstellungstätigkeit in seiner Galerie Nord das Aus für diese Aktivitäten. Auch die Zukunft des Kunstfestivals Ortstermin in Berlin-Moabit sei akut bedroht.
Der Kooperationsvertrag mit dem Bezirksamt Mitte für die Galerie Nord läuft zum 31. Dezember 2025 aus – „ohne Aussicht auf Verlängerung“, wie der Verein in einer Pressemitteilung mitteilt. Stattdessen wurde zunächst die Förderung des vom Kunstverein initiierten Festivals Ortstermin sowie ein Teil der Galerieräume in der Turmstraße 75, die seit zwei Jahrzehnten in Kooperation mit dem Bezirksamt betrieben werden, öffentlich ausgeschrieben.
Die Räume sollen künftig geteilt werden: Ein Teil ist als bezirklicher Projektraum vorgesehen, der andere – ausgeschriebene – Teil soll nicht länger als Kommunale Galerie gelten. „Mit dem vom Bezirk Mitte beabsichtigten Ausschluss aus dem Arbeitskreis der Kommunalen Galerien Berlins gehen alle damit verbundenen Förderungen verloren“, heißt es weiter.
Die Förderung des Festivals Ortstermin wurde zugunsten einer neuen Ausschreibung für ein Festival für Moabit und Wedding (MoWE) gestrichen. Die Förderung für das geplante neue Kunstfestival in den Jahren 2025–2027 wurde vom Bezirk bereits ausgeschrieben.
Der Kunstverein Tiergarten will sich zwar um die neuen Ausschreibungen bemühen, zeigt sich jedoch enttäuscht über das Verfahren. Das „Vertrauen in die bezirklichen Vergabepraktiken“ sei „arg geschrumpft“.