Berlin: Kunstverein Tiergarten verliert Ausstellungsräume
Die Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten gibt bekannt, dass sie nach langen Auseinandersetzungen mit ihrem langjährigen Kooperationspartner, dem Fachbereich Kunst, Kultur und Geschichte im Bezirksamt Mitte, ihre Räume voraussichtlich verlieren wird.
Denn das Bezirksamt Mitte hatte im Sommer 205 die von dem Kunstverein seit 21 Jahren genutzten Galerieräume öffentlich ausgeschrieben, worauf sich auch die Initiative bewerben konnte. Nun steht das Ergebnis des Auswahlverfahrens, das von einer Jury begleitet wurde, fest. Die Bürgermeisterin des Stadtteils Berlin-Mitte folgte der Jury-Empfehlung in der Auswahl einer anderen Bewerbung.
Dies kommentiert die Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten in einer Pressemitteilung folgendermaßen: „Die Ausschreibung wurde mit dem Verfahrensrecht begründet, obwohl dieses sehr wohl Ermessensspielräume zulässt, die dem Kunstverein Tiergarten den Weiterbetrieb der Galerie Nord ermöglichen würden – so, wie es auch bei zahlreichen anderen Trägern regelmäßig gehandhabt wird. Obwohl sich zahlreiche renommierte Institutionen aus Kunst und Kultur, Berliner Künstler:innen und Politiker:innen öffentlich gegen das Verfahren ausgesprochen haben, hat das Bezirksamt Mitte die Ausschreibung weiterlaufen lassen.“
Weiterhin schlussfolgern sie: „Mit Stefanie Remlinger hat ausgerechnet eine Bezirksbürgermeisterin, die zugleich Kulturstadträtin ist, ihren Ermessensspielraum nicht genutzt, um eine nachhaltige und erfolgreiche Kulturinstitution entgegen eigenen Beteuerungen zu schützen.“ Der Vorstand des Kunstvereins fordert nun stärkere Einsicht in das Verfahren: „Wir fordern von der Bezirkspolitik, dieses Verfahren zu prüfen und dafür zu sorgen, dass die Kriterien der Jurierung und der Auftragsvergabe transparent gemacht werden.“
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