Biennale von Venedig: Boykottaufruf gegen Israel
Der Nahost-Konflikt und seine Folgen für den Kulturbetrieb überschatten auch die Biennale von Venedig: Israel solle auf der Biennale in Venedig keinen Pavillon bekommen, fordern die Unterzeichner*innen einer Petition.
Die sogenannte Art Not Genocide Alliance (ANGA ) sammelte 8.000 Unterschriften für einen Boykott Israels auf der Kunstschau. Jede offizielle Vertretung Israels auf der internationalen Kulturbühne sei eine Befürwortung dessen Politik und des „Völkermords” in Gaza. Außerdem wirft man der Biennale Doppelmoral vor, da es 2022 mehrere Statements zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine gegeben habe, während kein Statement zu „Israels Gräueltaten” abgegeben wurde. Unterzeichnet wurde die Petition unter anderem von bekannten Künstler*innen und Akteur*innen des Kunstbetriebs, wie Nan Goldin, melanie bonajo, Mark Leckey oder Claire Bishop. Zum Vorwurf des Völkermordes schreibt „Die Zeit”: „Südafrika ist mit diesem Genozidvorwurf vor den Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag gezogen, das Gericht beschäftigt sich derzeit mit dem Vorwurf. Einem Eilantrag Südafrikas für einen sofortigen Stopp sämtlicher Militäraktionen im Gazastreifen war der Gerichtshof nicht nachgekommen. Er bezog sich dabei auf das Recht auf Selbstverteidigung Israels nach dem Terroranschlag der Hamas.“ Der Israelische Pavillon wird in diesem Jahr von der Künstlerin Ruth Patir bespielt und von Mira Lapidot und Tamar Margalit kuratiert.
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