Claudia Emmert ist neue Intendantin des Kunstmuseums Bonn
zum 1. Dezember hat mit Claudia Emmert eine kluge Visionärin mit großer Sensibilität für gesellschaftliche Fragestellungen die Nachfolge von Stephan Berg als Intendantin des Kunstmuseums Bonn angetreten.
Bevor Emmert jetzt ihr Amt in Bonn antrat, war sie 11 Jahre lang geschäftsführende Direktorin des Zeppelin Museums in Friedrichshafen am Bodensee und wurde dort mehrfach ausgezeichnet, unter anderem für innovative Museumskonzepte und nachhaltige Strategien. Sie ist Mitglied in zahlreichen Fachgremien, wie z.B. dem Deutschen Kulturrat, der Ankaufskommission der Bundeskunstsammlung und dem Vorstand von ICOM Deutschland. Erst im September dieses Jahres ist die von ihr verantwortete 16. Triennale Kleinplastik in Fellbach zu ende gegangen, bei der sie einmal mehr ihre durchdachte Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Fragestellungen in der Kunst gezeigt hat und dabei auch dem utopischen Potential in den Vorstellungen zukünftiger Entwicklungen Raum gegeben hat. Unter dem Titel “Habitate” hat sie internationale künstlerische Positionen zum Thema Lebensraum vorgestellt, wobei dieser ökologisch, sozial, politisch und kulturell zu verstehen war. So ging es um Zusammenleben und Nachhaltigkeit, zwei grundlegende Themenkomplexe in Emmerts kuratorischer Praxis, die auch in Friedrichshafen immer wieder sichtbar wurden und nun auch in Bonn maßgeblich werden.
Sie beabsichtige mit ihrer Arbeit in Bonn, so Emmert, „das Potenzial von Kunst als Spiegel der Gesellschaft” auzuloten, “als Utopie für mögliche Zukünfte, als Medium des Widerstands“. Anstelle von white cube-Ausstellungen sucht sie den Diskurs und wünscht sich eine partizipative Auseinandersetzung der Besucher*innen mit dem Haus. Sie plant in Bonn ein Ausstellungsprogramm das gesellschaftliche Fragen und neue Perspektiven auf die Sammlung in den Mittelpunkt stellt. Mit Themenausstellungen wie „#ifeelyou“, die sich den verschiedenen Dimensionen der Empathie nähert, oder mit der Schau „Freiräume. Zwischen Wandel und Widerstand“, die das utopische Potential von Freiräumen in unterschiedlichen Kulturen und Kontexten auslotet, positioniert sich das Programm des Kunstmuseums mit diskursiv angelegten Ausstellungen zu gesellschaftlich relevanten Themen der Gegenwart.
Birgit Schneider-Bönninger, Dezernentin für Sport und Kultur, die Teil der Fachkommission war, welche die Nachfolgerin ausgesucht hat, sagte zum Amtsantritt der neuen Intendantin: „Mit Dr. Claudia Emmert gewinnt das Kunstmuseum Bonn eine Persönlichkeit, die für Innovation, gesellschaftliche Verantwortung und internationale Vernetzung steht. Sie bringt nicht nur große Erfahrung in der Museumsarbeit mit, sondern auch den Mut, neue Wege zu gehen. Wir freuen uns sehr, dass sie die Zukunft dieses wichtigen Kulturortes in Bonn gestalten wird.”