Documenta-Gesellschafter hängen Erklärung auf

23. September 2022 · Kulturpolitik

Die Gesellschafter der documenta (Stadt Kassel und Land Hessen) haben die Erklärung der „faschwissenschaftlochen Begleitung“ am Zaun des Kasseler Hübner-Areals aufgehangen. Dort läuft die d 15-Filmreihe „Tokyo Reels“ von Subversive Films. Das kuratorische Team ruangrupa hatte sich geweigert, einen „hochproblematischen“ Beitrag aus diesem Film-Potpourri zurück zu ziehen und wollte auch die Stellungnahme nicht in die Ausstellung integrieren. Damit endet die d 15 an diesem September-Wochenende endgültig im Streit. „Die künstlerische Freiheit ist gewahrt, die kuratorische Verantwortung ist und bleibt explizite Aufgabe der künstlerischen Leitung ruangrupa“, heißt es in der Einleitung der Gesellschafter zu der Erklärung, deren Plakatierung am Zaun einer „kritischen Einordnung der antisemitischen un gewaltverherrlichenden Inhalte“ dienen soll, denn in den künstlerischen Kommentaren zu den Filmen werde „Israelhass und die Glorifizierung von Terrorismus des Quellmaterials durch ihre unkritische Diskussion“ legitimiert. Gegenüber der HNA-Hessisch Niedersächsischen Allgemeine hatte ruangrupa-Mitglied Farid Rakun wenige Tage zuvor erklärt: „Wir sind in ein politisches Spiel hineingezogen worden; wir sind keine Politiker.“ Immerhin kann die documenta-Leitung mit dem Publikumsandrang zufrieden sein: ca. 760.000 Menschen dürfen die Aussstellung besucht haben; 2017 waren es 891.000 in Kassel und 339.000 in Athen gewesen. Der Kunsthistoriker Harald Kimpel beschwerte sich gegenüber der „hessenschau“, die d 15 sei regelrecht “entkunstet” worden.


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