documenta Gesellschafter: Statement zu weiterem kritischen Ausstellungsstück

28. Juli 2022 · Kulturpolitik

Die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH veröffentlichen am heutigen Donnerstag eine Stellungname zu der Reproduktion einer Broschüre mit dem Titel „Presence des Femmes“ aus dem Jahr 1988, die weitere antisemitische Ikonografie enthalte und vom algerischen Kollektiv “Archives des luttes des femmes en Algérie” (“Archive der Frauenkämpfe in Algerien”) ausgelegt wurde. “Der documenta-Leitung war dies bereits vor drei Wochen bekannt, nachdem eine Besucherin auf die Zeichnungen aufmerksam gemacht hat. Die umgehende rechtliche Bewertung der Zeichnungen durch Externe war ein richtiger Schritt, die Frage, ob hier antisemitische Bildsprache vorliegt, wurde leider lediglich intern bewertet. Es wurde versäumt eine geeignete Kontextualisierung vorzunehmen und die Besucherin über das Ergebnis der Klärung zu informieren. Diese Vorgänge haben nicht unter der Verantwortung des Interimsgeschäftsführer Alexander Farenholtz stattgefunden.” heißt es. Farenholtz wolle diese Versäumnisse nun nachholen. Darüber hinaus wird deutlich gemacht, dass es sich bei den Zeichnungen nicht um ausgestellte Kunstwerke sondern um Archivmaterial handle. Dennoch sei auch hier angesichts der antisemitischen Bildsprache ein verantwortungsvolles Kuratieren wichtig, es brauche wenigstens eine Kontextualisierung, heißt es. “Die Gesellschafter gehen davon aus, dass die künstlerische Leitung die diskutierten Zeichnungen bis zu einer angemessenen Kontextualisierung aus der Ausstellung nimmt. Der Umgang mit den Zeichnungen zeigt, wie dringend notwendig die externe Expertise bei der Analyse von Werken auf antisemitische (Bild-)Sprache ist.”


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