HA Schult: Projekt „Rheingeist“
„Nicht das Museum empfängt seine Besucher, sondern die Kunst besucht die Menschen“ erklärt der Aktionskünstler HA Schult zu seinem neuesten Projekt, den 80 m langen Rheindampfer „MS Stolzenfels“ in ein „HA Schult Museumsschiff ‘Rheingeist’“ zu verwandeln. Wo einst die Polit-Prominenz mit Helmut Schmidt, Margit Thatcher, Helmut Kohl und George Bush von diesem Dampfer aus den Ausblick auf romantische Burgen und Weinberge genoss, ist ab Sommer 2023 Kunst aus 60 Schaffensjahren von Schult als „permanente Ausstellung“ zu sehen, ergänzt um „Sonderausstellungen zu Ökologie, Kunst und Wirtschaft, im Dialog mit den Museen“: Dazu will HA Schult einen „Rheingeist-Bus im Shuttle-Verkehr zwischen Museen, Schulen, Kitas und Sponsoren des Rhein-Ruhr-Raumes, Rheinland Pfalz, Baden-Württemberg und darüber hinaus“ anbieten. Als politischer Künstler begreift Schult das Vorhaben als ein „Projekt im Geiste Europas“ – schließlich ist der Rhein eine Wasserstraße, die seit jeher verschiedene Handels-, Kultur- und Sprachräume von der Schweiz bis zu den Niederlanden miteinander verbindet. Zugleich betont er damit auch die ökologische Komponente seiner Kunst: hochsommerliche Dürreperioden führen zu Niedrigwasser, das eine Einstellung der Schifffahrt erzwingt – mit entsprechenden wirtschaftlichen Einbußen: „Der Rhein ist eine Lebensader Europas, wirtschaftlich, kulturell und politisch”. Zwei frühere Aktionen Schults werden hier zusammen geführt: die globale Wanderschaft seiner „Trash People“-Skulpturen seit 1996 und die künstlerische Umwandlung einer Bauruine am Flughafen Köln-Bonn in ein „Hotel Europe“ 1999 mit Porträts jener Menschen, die für den europäischen Gedanken Alles gegeben haben.“ www.haschultde.
