Ibrahim Mahama verhüllt Kunsthalle Bern

Vom 30. April bis zum 1. Juni 2025 inszeniert der Künstler Ibraham Mahama zur Wiederöffnung der Kunsthalle Bern eine Verhüllung des Gebäudes als eine Reminiszenz an Christo und Jeanne Claude.
Die beiden hatten das Gebäude 1968 verhüllt – es war damals die erste Verhüllungsaktion von Christo und Jeanne Claude überhaupt. Das jetzige Projekt „spiegelt die transformative Reise einer Institution wider, die sich in eine neue Richtung bewegt, nachdem sie sich zehn Monate lang in einem Gärungsprozess befunden hat“, in welchem das Leitungsteam alle „Aktivitäten neu konfigurierte, von Ausstellungen und öffentlichen Programmen bis hin zu allen administrativen Aspekten der Einrichtung zeitgenössischer Kunst”, heißt es. Die Sanierung des Hauses sei ein einschneidendes Erlebnis für die Kunsthalle, die das erste mal seit 1918 renoviert wurde.
Die Verhüllung der Kunsthalle Bern ist die erste Schweizer Einzelpräsentation des 1987 in Ghana geborenen Ibrahim Mahama. Sie soll den finalen Moment vor der offiziellen Wiedereröffnung des Gebäudes markieren. Mahama ist bekannt für seine groß angelegten Installationen und Interventionen sowie für die Verwendung von gefundenen Objekten und wiederverwendeten Materialien, drunter der Jutesack, den er immer wieder verwendet und in kollaborativer Arbeit zusammensetzt.
„Mit dieser öffentlichen Skulptur für die Kunsthalle Bern wirft Mahama Fragen auf, die einerseits die aktuellen Arbeitsbedingungen und ihre ökologischen Auswirkungen im globalen Kakaohandel erörtern, und andererseits den kolonialen Fussabdruck der Schweizer Handelsbeziehungen zu Ghana durch den Export von Kakaobohnen ansprechen, die seit Hunderten von Jahren das wichtigste Material für Schweizer Chocolatiers sind. Die Pflanze selbst wurde 1857 von der Basler Mission in Ghana eingeführt”, heißt es weiter zur Ausstellung.
Dazu in Band 291 erschienen: